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Ausstellungen: Hamburg · S. 288 - 287
Ausstellungen: Hamburg , 1988

Doris von Drathen
Brian Reffin Smith

Galerie Wilma Tolksdorf, 27.8.-30.9.1988

Für eine Konferenz “Computer and Ans” im französischen Bourges stellte Brian Reffin Smith zwei Computer auf: Der eine produzierte Bilder -Smith hatte ein Künstler-Programm eingegeben; der andere produzierte Fragen – mit einem Kritiker-Programm wurden die Bilder des ersten Computers befragt und analysiert. Der Besucher konnte an diesem Dialog aktiv teilnehmen, konnte zum “Künstler” wie zum “Kritiker” Kontakt aufnehmen.

“Der Computer bringt den Betrachter dazu, Fragen zu stellen”, sagte Smith, der seit 20 Jahren die gesellschaftliche Funktion des Computers untersucht und nichts dagegen hat, wenn nebenbei Bilder entstehen, die als “Computer-Kunst” ihren Weg auf den Markt nehmen, auch wenn er von dem Begriff nichts hält und sich selbst eher als konzeptuellen Künstler versteht. In der Berliner Galerie Förtsch hatte er 1986 einen Computer aufgestellt, der Skulpturen skizzieren konnte; der Besucher wurde aufgefordert, mit einem ‘Joystick’ selbst auch Skulpturen auf dem Monitor zu entwickeln. Neben dem Computer hatte Smith Holzskulpturen aufgebaut, die er nach der Zusammenarbeit mit dem Computer “Cooperative Sculpture” nannte: Ein Realitätsvergleich zwischen Bild auf dem Monitor und betastbarer Wirklichkeit. In seinen Graphiken (die übrigens alle Unikate sind, nach dem Ausdruck löscht Smith das Programm) und in seinen Bildern (die über Scanachrome, einem computergesteuerten Malsystem, vom abphoto-graphierten Monitor-Bild auf die Leinwand übertragen werden) verbindet Smith Bildwelten, die extrem weit auseinanderliegen: In der Sequenz “Spanische Bahnhofspaßbilder mit russischen Herzdiagnose-Diagrammen” verbindet er Aufnahmen, die er auf einem spanischen Bahnhof von seinem Oberkörper gemacht hatte – also untaugliche Photos – mit Schemata aus einem russischen Medizinbuch…


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