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Titel: 55. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 298 - 300
Titel: 55. Biennale Venedig , 2013

Brasilien: Hélio Fervenza, Odires Mlászho, Lygia Clark, Max Bill, Bruno Munari – Inside/Outside
Kommissar: Luis Terepins (Fundação Bienal de São Paulo)
Kurator: Luis Pérez-Oramas.
Stellv. Kurator: André Severo
Ort:Pavillon in den Giardini

Luis Pérez-Oramas, der im vergangenen Jahr die 30. Biennale São Paulo kuratierte, ist nun Kurator des brasilianischen Pavillons. Gemeinsam mit André Severo konzipierte er „Inside/Outside“ – eine Doppelausstellung mit Werken von Hélio Fervenza und Odires Mlászho. In Bezug gesetzt wird das Œuvre dieser beiden in Europa kaum bekannten zeitgenössischen Künstler zu historischen Werken von Lygia Clark (1920-1988), Max Bill (1908-1994) und Bruno Munari (1907-1998). Das ist ungewöhnlich für eine Biennale-Schau. Aber Pérez-Oramas ebenso kluges wie sensibles Ausstellungskonzept geht auf. Ideeller und formaler Treffpunkt zwischen den aktuellen und den historischen Arbeiten ist das Möbiusband – jene Struktur, die nur eine Kante und eine Fläche hat.

Die künstlerischen Positionen sind in den Räumen des brasilianischen Pavillons klug inszeniert: im ersten Raum treffen Geschichte und Gegenwart aufeinander, während in den beiden anschließenden, zueinander geöffneten Räumen Einzelpräsentationen von Hélio Fervenza und Odires Mlázho gezeigt werden. Die formalen Gemeinsamkeiten sind nicht zu übersehen: hier Lygia Clarks „Soft Work“ aus zerschnittenem Gummi, Bruno Munaris von der Decke hängende Skulptur „Concave/Convex“ und Max Bills stählerne „Tripartite Unity“ – dort Odires Mlázhos Fotografie „bauhausmaschine“ und Hélio Ferverenzas Fotografie „Empty Set“.

Auf inhaltlicher Ebene verbindet die Werke das in der „Möbius’schen Topologie“ angelegte Prinzip der Neutralität, d.h. die Auflösung beziehungsweise Vereinigung von Gegensätzen und Polaritäten: Konkret und abstrakt, Innen und Außen, Form und…

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