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Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Giardini · von Sabine B. Vogel · S. 296 - 297
Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Giardini ,

Brasilien Hãhãwpuá

Glicéria Tupinambá
Mit der Tupinambá Gemeinschaft von Serra do Padeiro und Olivença in Bahia, Olinda Tupinambá und Ziel Karapotó

KA’A PÛERA: WE ARE WALKING BIRDS

Kommissarin: Andrea Pinheiro, Fundação Bienal de São Paulo
Kurator*innen:: Arissana Pataxó, Denilson Baniwa und Gustavo Caboco Wapichana Ort: Giardini

Bis heute ist Brasilien das Land mit den meisten unkontaktierten Völkern weltweit. Steinmalereien lassen vermuten, dass die indigene Bevölkerung auf 24.000 bis 28.000 Jahre zurückzuverfolgen ist. Mit Stand 2020 sind heute 115 indigene und meist isolierte Völker im Amazonas-Regenwald bekannt. Illegaler Goldbergbau und Brandrodung zerstören ihr Land und ihre Lebensbedingungen. In Brasilien gibt es 725 Terras Indigenas, in denen teilweise mehrere Ethnien zusammenleben.

Zur 60. Venedig Biennale übergibt Brasilien jetzt erstmals den Länderpavillon komplett an Indigene. Andrea Pinheiro, Präsidentin der Fundação Bienal de São Paulo, betont: „Wir leben in einem Moment der Konvergenz zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, um einen Weg zu nachhaltigen Lebensweisen und einem Neudenken des Menschen zu finden.“ Die Ausstellung bringt die Tupinambá-Gemeinschaft und Künstler*innen der Küstenvölker zusammen – die ersten, die in ihrem eigenen Hãhãw (Gebiet ihrer Vorfahren) in Ausländer verwandelt wurden. Sie wollen eine andere Perspektive auf das riesige Gebiet geben, in dem mehr als dreihundert indigene Völker leben (Hãhãwpuá). Bis 2001 galt das Volk der Tupinambá offiziell als ausgestorben, jetzt kämpfen sie um ihre Territorialrechte – und damit verbunden ihre Kultur, die ihnen durch die Kolonialisierung genommen wurde. Konsequenterweise benennen sie den Pavillon um in Hãhãwpuá.

Die Ausstellung trägt den Titel Ka’a Pûera: Wir sind wandelnde Vögel. Es bezieht…

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