Boris Gusic
Pavillon of Reflections
Oder
Der Müßiggang des Denkens
Als zentrale Präsentationsplattform der Manifesta wurde auf dem Zürichsee in der Nähe des Bellevues der „Pavillon of Reflections“ erbaut. Eine schwimmende Insel mit Open-Air-Kino und integrierter Badeanstalt, die das Zeug dazu hat, Zürichs neues Wahrzeichen zu werden. Der Pavillon bietet Raum für Dialoge und Reflektion, alles in allem ein so buntgemischter wie multifunktionaler Treffpunkt der Akteure und Besucher. Abends werden dort die von Teams der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) gemachten Filme vorgeführt, welche die Schlüsselmomente der Produktionsphase dokumentieren. Moderiert werden diese Beiträge von SchülerInnen Zürichs, die als sogenannte „Kunstdetektive“ die Manifesta 11 begleiten. Christian Jankowski, dem Kurator der Manifesta, lag daran, einen neutralen, nicht durch eine Zürcher Institution geprägten Ort für die Rezeption ins Leben zu rufen. „Mit dem Standort auf dem See, also mitten in der Natur gewinnen wir Abstand zu den Arbeitsplätzen in der Stadt, die Thema der Ausstellung sind. Das Freizeitvergnügen und das Erholungsangebot im Pavillon of Reflections stellen einen Kontrast zur Manifesta-Kunst dar. Die sinnliche Wahrnehmung des Moments der Kunstrezeption wird durch das Schwimmen ohne sicheren Grund auf dem Wasser – der Sonne und dem Regen ausgesetzt – noch verstärkt“, so Jankowski. Entstanden ist dieser multifunktionale Ort in Zusammenarbeit mit 30 Architektur-Studierenden der ETH Zürich unter der Leitung des Studio Tom Emerson. Dieses hat bereits mehrere kollaborative Projekte mit Studierenden entworfen und realisiert. Dazu zählen diverse temporäre Pavillons sowie das Belvedere in Zürich Zollikon. Vielen Studierenden bot der Pavillon die erste Möglichkeit, ein eigenes…