Oskar Bätschmann
Borges, Hodler, Magritte, Klee:
von der dunklen Seite der Symmetrie zur hellen
Symmetrie des Mörders und des Detektivs.
José Luis Borges, der große Bewahrer angeschwemmter Bruchstücke der ehemaligen europäischen Kultur, zeigte in seiner Erzählung »Der Tod und der Kompaß«, wie es einem Verbrecher mit dem Namen Red Scharlach gelang, mittels in Raum und Zeit symmetrisch angelegten Morden seinen Feind, den Detektiv Erik Lönnrot,. zu überlisten und zu töten.
Die erwähnten Symmetrien eröffnen drei Morde – und einen vierten dazu. Ein erster war bloß ein unglücklicher Zufall – er geschah im Norden einer Stadt. Der zweite, der den Mörder bestrafte – passierte im Osten. Der dritte, der nur vorgetäuscht war – im Westen. Auf die Symmetrie wurde der Verbrecher durch den Detektiv aufmerksam. Red Scharlach legte widersprüchliche Inidizien. Eine Anzahl davon wies auf eine Dreizahl von Morden hin, andere zeigten dem scharfsinnigen Detektiv, daß die Serie mit einem vierten Mord abgeschlossen werden sollte. Ein anonymer Absender schickte dem Detektiv einen Stadtplan, auf dem die Tatorte eingetragen und zu einem gleichseitigen Dreieck verbunden waren. Der Detektiv führte die vorgesehene symmetrische Operation aus, spiegelte das Dreieck und bestimmte den Punkt im Süden, an dem der vierte der Morde stattfinden sollte. Den Zeitpunkt fand er durch die Weiterführung der zeitlichen Symmetrie der ersten drei Morde. Weil er den Mord verhindern wollte, begab sich der Detektiv zum Ort – einer verlassenen symmetrischen Villa – doch damit ermöglichte er auch erst die Tat. Er selbst war als Vollender der Symmetrie auch deren ausersehenes Opfer. Die Tat war…