Andreas Denk
Bonnova
Modelle zu Stadt, Frauen und Zukunft – Entwürfe für weibliche Urbanität
Frauenmuseum Bonn, 16.6. – 16.9.2002
Seinen zwanzigsten Jahrestag feiert das Bonner Frauenmuseum in diesem Jahr: Im August 1981 begann die Geschichte der nach wie vor einzigartigen Institution, als Marianne Pitzen mit Mitstreiterinnen der ersten Stunde eine international besetzte Wanderausstellung in einem leerstehenden Kaufhaus der Bonner Nordstadt einrichten konnte. Damals beschäftigte man sich mit Städtebau und Architektur: “Frauen formen ihre Stadt” und “Frau + Futura” waren die Themen, die unter dem Titel “Wie Außenseiterinnen wohnen” neue Ideen zur Stadtgestalt und zum Wohnen versammelten. Seitdem hat sich das Frauenmuseum – neben dem immer stärker sich durchsetzenden künstlerischen Programm – immer wieder Themen gewidmet, die andere Planungsformen und Möglichkeiten einer gender-orientierten Ausformung der Stadt untersuchten: Utopia (1984), Semiramis (1987), Stadt der Frauen (1994/96) und verschiedene, teils meist mehr künstlerisch argumentierende Projekte zur Stadtteilkultur haben immer wieder den Einsatz gelegentlich auch exuberanter Phantasie für Aufgaben eingefordert, die normalerweise in Architekturbüros und kommunalen Planungsetagen erledigt werden.
Zum Jubiläum will man mit “Bonnova” an diese Tradition anknüpfen: Annähernd 50 Künstlerinnen, Planerinnen und Architektinnen umkreisen ein spezifisches Bonner Stadtbau-Thema. Denn auch die ehemalige Bundeshauptstadt feiert ein Jubiläum: Genau vor zehn Jahren fiel der Beschluss zum Umzug des Deutschen Bundestags nach Berlin. Allmählich, so Marianne Pitzen, die das Museum auch heute noch mit Ausdauer, Raffinesse und Erfolg leitet, lasse sich erkennen, wie sich das “neue” Bonn entwickele, wo Arbeitsfelder entstehen, wo Räume, Raumfolgen und Stadtraum zu entwickeln sind.
Die Ausstellung löst diese Arbeitshypothese allerdings nur geringfügig ein: Was…