Claudia Posca
Bob Verschueren
Kunstverein Bochum, Haus Kemnade,
Hattingen-Blankenstein, 6.11. – 23.12.1994
Bob Verschueren (lebt und arbeitet in Belgien) ist ein Künstler auf den Spuren der Natur. Seine Materialien sind Blätter, Äste, Baumstämme etc., die er zu ortsspezifischen Rauminstallationen arrangiert.
Entsprechend ist seine für den Raum des Kunstvereins Bochum in der Wasserburg Kemnade im Rahmen der Ausstellungsreihe “Kunst, natürlich” realisierte Bodenarbeit mit Blick auf die Besonderheiten des Ausstellungsraumes, der Architektur des Hauses sowie im Erwandern der umgebenden Landschaft entstanden. Ein mitgebrachtes Konzept bzw. der vorab getroffene Entscheid, dieses oder jenes Material zur Erstellung seines Werkes zu nutzen, gab es nicht. Idee und Werkstoff fand Bob Verschueren allererst im Dialog mit der Außenwelt und unter dem Eindruck des genius loci.
Seiner Ausstellung vorangegangen sind Präsentationen mit Werken von Daniel Bräg, Rolf Julius und Timm Ulrichs. Folgen werden noch Mario Reis und Daniel Neidhart. Gemeinsam ist allen Positionen der Bezug auf das Verhältnis Kunst und Natur. Dabei geht es dem Kunstverein bei der Auswahl der Künstler darum, daß Natur nicht illustrativ in und durch Kunst dargestellt wird. Vielmehr soll “versucht werden, die Nahtstellen des Spannungsverhältnisses Kunst und Natur aufzuzeigen. Dies halten wir deshalb für bedeutsam, da die Begriffe zunehmend ins Wanken geraten und die Grenzen zwischen Kunst und Natur angesichts einer industrialisierten Natur und hochartifizieller Industrielandschaften unscharf sind”. (Richard Hoppe-Sailer im Infoblatt zur Ausstellungsreihe)
Vor diesem Hintergrund hat Bob Verschueren eine großflächige, aus Stechpalmblättern des in den Wäldern Bochums und Hattingens wachsenden Ilexbaumes bestehende, minutiös ausgelegte, auf das Spezifische des Ausstellungsraumes mit seiner üppigen Wandwölbung exakt antwortende,…