Cornelia Gockel
BMW Tate Live Performance Room 2012
»Neue Plattform für interdisziplinäre Kunst«
Tate Modern, London, 22.3.- September 2012
Ein nüchterner Raum, weiß getünchte Wände, Parkettfußboden und ein paar Spots an der Decke – das ist also der Ort, an dem die digitale Revolution der Performance-Kunst ihren Anfang nehmen soll. Mit Jérôme Bel, Pablo Bronstein, Harrell Fletcher, Joan Jonas und Emily Roysdon werden hier fünf internationale Künstler an fünf Abenden ihre Performances aufführen. Das ehrgeizige Projekt ist eine Kooperation der Tate Modern und BMW. Schon im Vorfeld wurde eifrig die Werbetrommel gerührt. Doch Zuschauer wird es keine geben, jedenfalls nicht im üblichen Sinne. Denn die Performances werden in dem nicht öffentlich zugänglichen Raum in der Tate Modern in London mit einer Kamera aufgenommen, in Echtzeit übertragen und auf www.tate.org.uk/bmwtatelive im Internet zu sehen sein. Über Social Media Kanäle können Zuschauer während und nach der Aufführung aus aller Welt miteinander ins Gespräch kommen. „Die Art, in der Künstler das Format verwenden und die Bandbreite, mit der sie die wechselseitige Technologie im BMW Tate Live Performance Room nutzen, wird den experimentellen Charakter der Serie auf aufregende Weise prägen.“, erklärt Catherine Wood, Kuratorin für Zeitgenössische Kunst und Performance an der Tate: „Wir sind gespannt, wie Künstler mit der Intimität und Theatralik dieses Raumes experimentieren, während wir uns Gedanken darüber machen, inwieweit die virtuelle Kommunikation ein integraler Bestandteil unseres Lebens geworden ist.“
Den Anfang macht der französische Choreograph Jérôme Bel mit seiner Performance „Shirtology“ von 1997. Die Erwartungen des Publikums an dieses Experiment sind hoch. Das merkt…