Bad Homburg v. d. Höhe
Blickachsen 12
Skulpturen in Bad Homburg und Frankfurt RheinMain
Sechs Orte in der Rhein-Main-Region, 26.05.– 06.10.2019
von Christian Huther
Eine Frau steht kopf, mitten im Park. Ihr weiter und schwarzer Faltenrock ist nach unten gefallen, sodass nichts vom Kopf oder Oberkörper zu sehen ist. Und ihre Beine stecken in einer fein gemusterten, aber ebenfalls schwarzen Stumpfhose. Die Frau ist auf ihren Kopftstand konzentiert und schirmt sich vom Treiben im Park ab. Ähnlich hermetisch wirkt der kleine runde Turm gegenüber, der aber immerhin durch einen Schlitz einen Blick ins Innere erlaubt, auf einen kleinen goldenen Ballon.
In der Konzentration und Ruhe liegt die Kraft, so lautet eine mögliche Assoziation beim Betrachten beider Skulpturen. Einfach mal abschalten von der Alltagshektik oder mal Kopfstand üben – dafür ist ein Park der ideale Ort. Die beiden Skulpturen hat die Schwedin Charlotte Gyllenhammar schon vor einigen Jahren geschaffen. Jetzt stehen sie im Kurpark der Taunusstadt Bad Homburg. Ein schöner und passender Auftakt für die zwölfte Skulpturen-Biennale „Blickachsen“.
Der Ort im Park scheint die Künstler ohnehin zum Sport zu animieren. Zuletzt hatte der Däne Jeppe Hein dort drei Bänke aufgestellt, die es mit ihren kuriosen Sitzen in sich hatten. In diesem Jahr ist die Skandinavien-Fraktion noch größer mit 13 Künstlern aus Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen. Jede „Blickachsen“-Schau kooperiert nämlich mit einem anderen Partnerinstitut, das für neue Ideen sorgt und auch hierzulande unbekannte Künstler vorschlägt.
Nun ist „Wanas Konst“ aus Südschweden nahe Kristianstad dran. Der Skulpturenpark versammelt in einem wie verwunschen wirkenden Wald rund 70 Arbeiten, die…