Blickachsen 11
Skulpturen in Bad Homburg und Frankfurt RheinMain
Acht Orte in der Rhein-Main-Region, 21.05. – 01.10.2017
von Christian Huther
Überall Bänke, nichts als Sitzbänke. Als ginge es in einem Park immer nur ums Ausruhen. Doch wer sich im Bad Homburger Kurpark nicht vorsieht, landet auf einem vertrackten Sitzmöbel. Jeppe Hein hat dort drei weiße Bänke aufgestellt, die es in sich haben. Die erste ragt steil auf und lädt zum Blicken in den Himmel ein, die zweite ist auf den Boden gerutscht und lädt zum Sitzen im Gras ein, die dritte ist in der Mitte unterbrochen und lädt zum intimen Dialog ein.
Jeppe Hein ist einer von 34 Künstlern, die in der Taunusstadt den Kurpark und den nahen Schlosspark mit 42 Skulpturen bespielen. Allein im Kurpark greifen drei weitere Künstler das Sitzen ironisch, ästhetisch oder spielerisch auf. An einem romantisch-lauschigen Platz hat Markus Wilfling eine Bank in den Boden gerammt, als wolle er den Flaneur nur auf den Ort hinweisen, der aber tunlichst unberührt bleiben sollte.
Auch auf Peter Koglers quadratisches Sitzensemble mag man sich nicht niederlassen, obwohl alles im rechten Lot ist. Doch Kogler hat ein solch filigranes ornamentales Muster für die schwarzen Aluminiumbänke kreiert, dass man vollauf mit dem Sehen und Tasten beschäftigt ist. Das Hinsetzen machen dann Pitsch & Schau möglich. Das Duo hat aus knallgelben Drainagerohren, einem billigen Baumaterial, eine bequeme Bank gebaut, fast 15 Meter lang und leicht geschwungen.
Freilich gibt es außer Kunst für das Körpererlebnis noch andere Werke zu sehen bei der Skulpturenbiennale, die…
