FRANK FRANGENBERG
Björn Dahlem:
Club Superspace 3
Simon Starling:
Work, Made-Ready, Les Baux de Provence
Kunstverein in Hamburg, 1.9. – 21.10.2001
Auf die Idee hätte man einmal selber kommen sollen: Björn Dahlem und Simon Starling, an einem Ort versammelt. Yilmaz Dziewior zeigt eine deutsch-englische Freundschaft im Kunstverein in Hamburg. Die Kombination ist schlagend. Dahlem und Starling weisen in ihrem Umfeld und in ihrer künstlerischen Methodik Übereinstimmungen auf, die sich in ihren realisierten Arbeiten jedoch nicht auf den ersten Blick entdecken. So ist die räumliche Trennung beider Künstler – Starling im unteren, kabinettartigen Raum des Kunstvereins, während Dahlem das komplette obere Geschoss freigeräumt wurde – kuratorisch ebenso zwingend wie das Denken des Betrachters beide Künstler wieder zusammenbringt, Treppe rauf und runter, durch den Quantentunnel aus Styroporplatten von Björn Dahlem, der in zwingend schiefer Ausrichtung die Besucher in den oberen Raum saugt.
Björn Dahlem, 1974 in München geboren, und Simon Starling, 1967 im englischen Epsom auf die Welt gekommen, gewinnen die Leichtigkeit in ihren Installationen und Aktionen, da sie auf einem naturwissenschaftlichen Metaphernteppich agieren, der ihren Vorstellungen Halt gibt. Die Erzählungen der Naturwissenschaften entstehen in Modellen, im Labor. Beide Künstler adaptieren die Präsentationsformen des wissenschaftlichen Ausdrucks und deren Qualität, kontrollierte Geschichten erzählen zu können. Es sind Versuchsanordnungen, deren prozessualer Charakter kein Ende kennt und tendenziell offen ist für immer weitere Narrationen. Björn Dahlem und Simon Starling machen eine Kunst, die aus der Spannung von wissenschaftlicher Distanz und obsessiver erzählerischer Nähe ihre Effekte zieht.
Björn Dahlem braucht in seinen Installationen lediglich Dachlatten, Neonröhren, und Styropor um zu zeigen,…