Bittermann & Duka
Das Künstlerpaar macht “Nicht-Orte” der Stadt – bis 1997 in Köln und jetzt in Berlin – zum Ausgangspunkt einer künstlerischen Recherche, die auf deren fiktive Umgestaltung in verschiedene Gartenanlagen nach historischen, aber auch zeitgenössischen Vorbildern zielt. Diese “Gärten” erweisen sich als Konfigurationen für eine modellhafte Versöhnung zwischen einer (schon immer kultivierten) Natur und der heutigen gesellschaftlichen Wirklichkeit. Sie sind Orte der “Drit-ten Kammer”, ein virtueller Handlungsraum, in dem die Aufhebung der Gegensätze zwischen Natur und Kultur, Subjekt und Objekt, Zeichen und Bezeichnetem, durch die Imaginierung eines Risses im allgegenwärtigen Asphaltgefüge gelingt, aus dem “jenes Unkraut sprießt, das unsere Bilder nährt” (Bittermann & Duka).
Aller dämmrig-grünen Feinmalerei zum Trotz, bieten die Garten-Landschaften der Künstlerpaars keine Möglichkeit, sich in ihnen zu verlieren. Aus distanzierter Aufsicht erfaßt oder als Querschnitte und Ansichten konzipiert, erscheinen die imaginierten Ur-Landschaften, Heckenlabyrinthe oder Wassergärten wie topologische Strukturmodelle, die der Betrachter zu analysieren aufgefordert ist, ohne je real in sie eintauchen zu können.
Das hat Methode. Gerade weil die Sehnsucht nach paradiesischer Einswerdung das Modellvorhaben von Bittermann & Duka grundiert, tun sie gut daran, ihr Konzept auf der Vermittlungsebene soweit abzukühlen, daß es nicht im Sumpf emotionalisierten Einfühlungspathos untergeht. Das bis jetzt vorliegende Ergebnis ist ein stimmiger Komplex aus historisch wissenschaftlicher Archivarbeit und avancierter Träumerei. Dabei wird die künstlerische Arbeit selbst zum Riß zwischen dem Möglichen und dem Wirklichen, der sich gleichzeitig – in der modellhaften Anlage der Arbeit – auch wieder momenthaft aufhebt.
Analog zu der Beobachtung, daß im 18. Jahrhundert “die Malerei die Landschaftsgestaltung beeinflußte und der…