Bill Viola
Installationen
Deichtorhallen 02.06. – 10.09.2017
von Thomas W. Kuhn
Mit einer Auswahl von 13 Installationen und drei einkanaligen Videoarbeiten handelt es sich bei Hamburger Schau um nur eines von drei großen Ausstellungsprojekten von Bill Viola (geb. 1951, New York City) dieses Jahr in Europa. Das Guggenheim in Bilbao zeigt ab 30. Juni eine dem Gesamtwerk gewidmete Retrospektive. Im Palazzo Strozzi Florenz wird sein Werk seit dem 10. März im Kontext der Renaissance-Kunst vorgestellt, während die Ausstellung an der Elbe explizit in den Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum gebracht wird. Mit seinem Video „The Raft“ von 2005 gehört er auch zur kleinen Gruppe namhafter Künstler, die an der diesjährigen documenta 14 teilnehmen.
Als Vorspiel zur Schau in den Deichtorhallen dienen drei, hinsichtlich der Präsentationstechnik, vergleichsweise bescheidene Arbeiten aus dem Frühwerk des Künstlers in einem separaten Projektionsraum, mit einem Klassiker der Videokunst, „The Reflecting Pool“ (1977 – 1979). Sie eignen sich zur Einführung in für Viola typische Techniken und Motive. Es sind insbesondere die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser, Luft und mit ihnen zugleich die signifikante Verwendung kulturell tradierter Topoi und Bildformeln. Umkehrung und Verlangsamung zeitlicher Abläufe bestimmen ebenso frühzeitig in seinem Werk den Modus der Wahrnehmung seiner Filme.
Der erste Saal des Hauptteils der Schau wendet sich ostentativ ins Monumentale und Sakrale. Die vertikale Projektionsfläche im Kinoformat erinnert an ein Hochaltarbild und erlaubt es, den Raum mit einer Kathedrale zu assoziieren. In dieselbe Richtung weisen auch die beiden hier gezeigten Arbeiten „Fire Woman“ und „Tristan’s Ascension (The Sound of a Mountain…