Die Eröffnungsrede
Lothar Romain
Bilder ohne Bilder
Zur Eröffnung einer Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum Bonn, am 8.12.77, die mit Arbeiten von 33 Künstlern (Barré, Bartolini, Berghuis, Bishop, Cane, Cecchini, Devade, Erben, Gaul, Gastini, Girke, Gonschior, Green, Guarneri, Griffa, Mangold, Marden, Morales, Olivieri, Paatz, Pozzi, Rajlich, Rosenthal, Rous, Ryman, Tanger, Thomé Umberg, Umlauf, Zappettini, Zeniuk) eine Art Bilanz auf einem Gebiet der zeitgenössischen Malerei ziehen wollte, die unter verschiedenen Titeln – Geplante Malerei, Analytische Malerei etc. -in den letzten Jahren in heftigen, nicht selten unsachlichen und/oder polemischen Diskussionen umstritten war, die ihren Höhepunkt wohl mit der d 6 erreicht hatten. KUNSTFORUM hat sich seit der Ausstellung ‘Geplante Malerei’ im Westfälischen Kunstverein in Münster (30.3.-28.4.74) bemüht, möglichst umfassend über diese neue Richtung zu informieren, und so sind seit Band 10/74 von den meisten der oben aufgeführten Künstler Abbildungen zu finden, im Zusammenhang mit monografischen oder thematischen Darstellungen. Die Redaktion
‘Was!’ dachte der Kaiser, ‘ich sehe gar nichts! Das ist ja schrecklich. Bin ich dumm? Tauge ich nicht dazu, Kaiser zu sein? Das wäre das Schrecklichste, was mir begegnen könnte!’ – ‘Oh, es ist sehr hübsch!’ sagte er. ‘Es hat meinen allerhöchsten Beifall!’ Und er nickte zufrieden und betrachtete den leeren Webstuhl, denn er wollte nicht sagen, daß er nichts sehn konnte…
Sie alle, meine Damen und Herren, haben längst das Märchen von Hans Christian Andersen erkannt: ‘Des Kaisers neue Kleider’. Da heißt es zum Schluß: ‘So ging der Kaiser in der Prozession unter dem prächtigen Thronhimmel, und alle Menschen auf der Straße und an den Fenstern…