MICHAEL NUNGESSER
Big Sur
Neue Spanische Kunst. Arte Nuevo Español
Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart Berlin, 19.4. – 30.6.2002
In loser Folge stellt die Neue Nationalgalerie einzelne Regionen vor, “deren eigenständige und lebendige Kunstszene bisher zu wenig beachtet wurden” – so die Worte des Generaldirektors der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster. Nach Osteuropa (“After the Wall. Kunst und Kultur im postkommunistischen Europa”, 2000) und China (“Living in Time. 29 zeitgenössische Künstler aus China”, 2001) geht nun der Blick nach Spanien (Skandinavien soll folgen). Äußeren Anlass bietet der Vorsitz des Landes bei der Europäischen Union im ersten Halbjahr 2002. Die Ausstellung “Big Sur. Neue Spanische Kunst”, die im Hamburger Bahnhof, dem Ableger der Neuen Nationalgalerie, stattfindet, ist der “offizieller Beitrag der spanischen Regierung zur Förderung der europäischen Verständigung”. Sie wird vom stellvertretenden Direktor des Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid, Enrique Juncosa Cirer, verantwortet und ist im Dialog mit Berlin entstanden. Das Anfang der achtziger Jahre gegründete wichtigste Kunstzentrum der wiedererstandenen Demokratie unterstützt tatkräftig die zeitgenössische Szene. So stammen die meisten der ausgestellten Werke aus der Sammlung des Reina Sofía, einige Arbeiten sind aber auch speziell für die Ausstellung angefertigt worden.
Die Auswahl der sechzehn Künstlerinnen und Künstler, die aus verschiedenen Landesteilen kommen, versteht sich, wie Juncosa im Katalog schreibt, als “in hohem Grad repräsentativ für den ästhetischen Zeitgeist”. Sie bezieht sich auf den Mitte der neunziger Jahre stattgefundenen “Generationswechsel”. Den Künstlern sei “Effektivität wichtiger als die Neuheit”. Fotografie, Video, Performance und Installation dominieren – teilweise in hybrider Verbindung miteinander….