13. Istanbul Biennale
Wohl noch nie ist das angekündigte Thema einer Biennale so eng mit aktuellen politischen Entwicklungen verknüpft gewesen wie nun bei der 13. Istanbul Biennale (14.9.-10.11.2013). Denn die von Fulya Erdemci konzipierte Ausstellung „Mom, am I barbarian?“ soll den Fokus auf den Begriff des öffentlichen Raums als politisches Forum legen und die Politik des Raums im Verhältnis zur Freiheit der Meinungsäußerung befragen. Angekündigt ist ein Dialog mit der Stadt, bei dem auch zahlreiche leerstehende öffentliche Gebäude mit einbezogen werden sollen. Man darf gespannt sein, inwieweit Fulya Erdemci ihr Konzept unter den gegebenen Umständen wird realisieren können. Einen Prolog zur Istanbul Biennale zeigt die Tanas Galerie in Berlin („Agoraphobia“, bis 27.7.2013).
Bergen Assembly
Nach fünf Jahren ist es endlich so weit: in Bergen wird die erste internationale Großausstellung zeitgenössischer Kunst realisiert. 2007 hatte die Stadt den Vorschlag eingebracht, (auch) in Bergen eine Biennale zu etablieren. Anstelle der ersten, eigentlich für 2009 angesetzten Ausstellung, veranstaltete die Kunsthalle Bergen zunächst jedoch ein internationales Symposium, auf dem das Für und Wider einer solchen Veranstaltung diskutiert wurde. Das Ergebnis war nicht nur ein Standardwerk über Biennale-Ausstellungen, sondern auch die „Bergen Assembly“. Diese „Initiative für Kunst und Forschung“ ist als Triennale angelegt und wagt das Experiment neuer Strukturen. Ein internationaler künstlerischer Beratungsausschuss ist zuständig für die Ernennung von zwei „Conveners“ (Einberufer), die nicht die traditionelle Kuratoren-Rolle wahrnehmen, sondern eine Versammlung einrichten sollen, um „Forschungsmethoden mit einer Basis in der Kunst und mit Kunst als Ergebnis“ zu untersuchen.
Das klingt alles sehr theoretisch, und man darf gespannt sein, wie…