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Nachrichtenforum: Biennalen · von Susanne Boecker · S. 484 - 491
Nachrichtenforum: Biennalen , 2001

49. BIENNALE DI VENEZIA
Harald Szeemann möchte die von ihm als künstlerischem Leiter kuratierte internationale Biennale-Ausstellung als “Plateau der Menschheit” inszenieren. Szeemanns Konzept ist – nicht nur was die einbezogenen Medien betrifft – weit gefasst und könnte seiner Vorstellung nach die Ausstellungen in den Länderpavillons durchaus in ausholender Geste ideell mit umgreifen. Gleichwohl liegt selbstverständlich auch bei dieser 49. Ausgabe der Traditionsveranstaltung die Verantwortung für die Ausstellungen in den nationalen Pavillons allein bei den einzelnen Ländern. Wie nicht anders zu erwarten, bietet sich ein buntes Panorama, das vom Rückblick auf künstlerische Lebenswerke bis hin zum experimentellen Ausblick in die Zukunft reicht. Hier schon einmal vorab ein kleiner Ausblick auf einzelne Länder-Ausstellungen der 49. Biennale di Venezia, die vom 9. Juni bis 4. November 2001 zu sehen ist. Informationen auch unter www.labiennale.com.

PAVILLON: DEUTSCHLAND
Er ist der bislang jüngste deutsche Biennale-Teilnehmer: der 1969 geborene Gregor Schneider, ausgewählt vom jüngsten Länder-Kommissar der diesjährigen Biennale, Udo Kittelmann (geb. 1958, Leiter des Kölnischen Kunstvereins und designierter Direktor der Museum für Moderne Kunst Frankfurt). Der Absolvent der Kunstakademien Düsseldorf, Münster und Hamburg befasst sich seit den 80er Jahren mit dem Bauen von Räumen. Im Zentrum seiner Arbeit künstlerischer Verfremdung steht ein gewöhnliches Mietshaus im Mönchengladbacher Ortsteil Rheydt, dessen Räume er in einem jahrelangen Bauprozess zu einem undurchschaubaren Labyrinth verwoben hat. Ob sich der Häuslebauer aus Mönchengladbach in Venedig der monumentalen Architektur des Deutschen Pavillons annehmen und die martialische Klassik mit seinen berühmt-berüchtigten “Umbauten” überformen wird? Oder ob er gar Architekturfragmente aus seiner Heimat in die Lagunenstadt transferieren wird?…

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