VENEDIG (I) – Die 45. Biennale »Punti cardinale dell’arte« vom 13.6. bis 10.10.93 versammelt mehr als fünfzig Länder. Achille Bonito Oliva, Leiter der Biennale, hat die Losung des »Nomadism« ausgegeben: Die zeitgenössische internationale Kunst zeichne sich nicht durch Geschichtlichkeit aus, sondern durch Bewegung. Bonito empfahl den Länderkommissaren die Öffnung ihrer Pavillons und rief das friedlichen Nomadentum aus. Gefolgt sind ihm zahlreiche Kommissare.
Für Australien nominierte die Kommissarin Judy Annear die »postmodern romantic«-Malerin Jenny Watson. Frankreich schickte Jean-Pierre Raynaud; Griechenland wird durch den Bildhauer George Zangolopoulos repräsentiert, den Efi Andreadi auswählte. Den Pavillon der GUS gestaltete Ilya Kabakov zu einer Baustelle um – als Metapher für die Situation seines Landes. Avital Geva zieht für Israel in einem Treibhaus Zucchini und Blumen. Den israelischen Pavillon bespielen ausländische Künstler: Die Schau »Passagio ad Oriente« zeigt östliche und fernöstliche Künstler und Gruppen sowie ihren Einfluß auf die zeitgenössische Kunst: das Phänomen des »Lettrisme«, die Gutai-Gruppe, Arbeiten von Kubota und Yoko Ono, russische Maler und junge Künstler aus China.Italien hat seinen Pavillon Hidetoshi Nagasawa und Salvatore Scarpitta geöffnet und zeigt darüber hinaus drei Sonderausstellungen. »Fratelli« (Brüder) ist Francesco Lo Savio und Tano Festa gewidmet; »Muri di Carta« (Papierwände), kuratiert von Carlo Arturo Quintavalle, zeigt Objekte, Projekte, Poster und Fotografien vom Beginn des Jahrhunderts an, die die Kontinuität des Austauschs zwischen Frankreich und Italien bezeugen. »Opera Italiana« zeigt Werke u.a. von: Luciano Fabro, Andy Warhol, Robert Mapplethorpe, Jannis Kounellis, Mimmo Rotella.
Laura Cherubini und Paola Ugolini koordinierten die Auswahl im Pavillon von Ex-Jugoslawien. »Friedensmaschine« heißt die Ausstellung mit…