Manifesta bleibt in St. Petersburg
Mit einem Statement reagierte die Manifesta 10 auf die von vielen Seiten geäußerten Aufforderungen zu einem Boykott der Ausstellung in Sankt Petersburg. In der gemeinsamen Erklärung bekannten sich Mikhail Piotrovsky, Direktor der Eremitage, Hedwig Fijen, Direktorin der Manifesta Foundation, und Kasper König, Kurator der Manifesta 10, zum Standort St. Petersburg. Die Biennale fungiere als Katalysator des lokalen und internationalen künstlerischen Lebens. Sie aktiviere die Kreise, die sich an einer diskursiven Plattform des internationalen kulturellen Austauschs beteiligen möchten. „Wir glauben, dass eine Absage des Projekts direkt in die aktuelle Eskalation der Rhetorik des ‚kalten Krieges’ hineinspielen und der Komplexität dieser Geopolitik nicht gerecht würde. … Die Manifesta 10 wird die Situation in der Ukraine weiter beobachten und wir hoffen auf eine erfolgreiche diplomatische Lösung – eine, die diese brisante Situation mit höchster Sorgfalt behandelt und ein friedliches Ergebnis anstrebt.“
Ergänzend gab Kasper König einen Einblick in den derzeitigen Stand der Ausstellungsvorbereitungen. Über 43 Künstler hätten auf seine Einladung hin St. Petersburg besucht und dort Arbeiten entwickelt. Die Schau wird im neu renovierten Personalgebäude des Museums gezeigt werden. Sie wird ergänzt von einem öffentlichen Programm an verschiedenen Orten der Stadt, das von Joanna Warsza kuratiert wird. Rainald Schumacher und Nathalie Hoyos (Office for Art) haben ein Filmprogramm zusammengestellt und die britische Kuratorin Sepake Angiama hat ein umfangreiches pädagogisches Angebot erarbeitet. „Ich fühle sehr stark die Notwendigkeit der Biennale – für St. Petersburg und für das Publikum. Die Ausstellung ist Teil eines größeren Prozesses, der unter anderem Kunst, Erziehung, öffentlichen…