1. BIENAL DE VALENCIA
Mit einem äußerst ambitionierten Konzept wagt sich in diesem Sommer die Stadt Valencia auf die Bühne der internationalen Kunst-Biennalen. Die erste Ausgabe der “Bienal de Valencia” will nicht als weitere Trendshow oder als Durchlauferhitzer für immer neue und immer jüngere Künstler von sich reden machen, sondern verlässt ganz bewusst die inzwischen ja recht breit getretenen Pfade des internationalen Großausstellungswesens. Die von Direktor Luigi Settembrini ausgegebene Losung der Veranstaltung lautet “Communicación entre las artes – Kommunikation zwischen den Künsten”. Ein programmatischer Schlachtruf, ist das, dem mit einer ganzen Palette verschiedener “Ausstellungen in der Ausstellung” Rechnung getragen wird.
Kernstück ist sicherlich der altgediente “Body of Art” – eine von Achille Bonito Oliva und Peter Greenaway im metaphorischen Sinne konzipierte Schau mit Werken von über 100 internationalen Künstlern. Darum herum gruppieren sich weitere Ausstellungen unterschiedlichster Art, jeweils verantwortet von eigenen Kuratoren. Von Robert Wilson beispielsweise stammt das Konzept zu “Russian Madness”, einer Schau, die Werke von 12 russischen Künstlern, ausgewählt von dem russischen Kritiker Viktor Misiano mit Arbeiten des Amerikaners konfrontiert. Shiro Takatani, künstlerischer Leiter der Gruppe Dumb Type, entwickelte eine multimediale Installation aus elektronischen Bildern und Nebelskulpturen des Japaners Fujiko Nakaya – zu sehen allnächtens im Hafenbereich. Wieder als eigenes Projekt konzipiert und an anderem Ort zu sehen ist die Gemeinschaftsarbeit des Filmregisseurs Emir Kusturica und seines serbischen Landsmannes, des Theaterregisseurs Mladen Materic. Einen besonderen Platz – oder besser gesagt eine Vielzahl von Plätzen innerhalb der Stadt – belegt die Videokunst. Die holländische Gruppe Droog Design entwickelte das…