Manifesta 8
Mit ihrem Prinzip der „nomadisierenden Wanderausstellung“ unterscheidet sich die manifesta grundsätzlich von allen anderen Biennalen. Die wechselnden Schauplätze sorgten zwar immer wieder für Überraschungen, erschwerten aber auch die Identifikation des „Labels“. Jetzt aber scheint es richtig kompliziert zu werden. Denn die achte Ausgabe der europäischen Biennale – diesmal verortet in der spanischen Region Murcia (Start 1.10. 2010) – wird von einem kuratorischen Team verantwortet, das nicht etwa aus mehreren einzelnen Kuratoren gebildet wird, sondern von drei kuratorischen Kollektiven. Individuelle Kunst-Professionals waren bei der Auswahl gar nicht erst in Betracht gezogen worden, da die Internationale Manifesta Stiftung ihrem experimentellen Anspruch Genüge leisten und ein neues kuratorisches Modell erproben will. Ausgewählt hat man das Alexandria Contemporary Arts Forum, die Chamber of Public Secrets und Tranzit.org. In den kommenden Monaten sollen die drei ausgewählten Kollektive eine „mutual working methodology“ definieren, auf deren Basis das Konzept der Manifesta 8 entwickelt und die Biennale realisiert werden soll
Das Alexandria Contemporary Arts Forum (ACAF) wurde 2005 in Alexandria (Ägypten) gegründet und konzentriert sich auf zeitgenössische Kunst, Neue Medien und diskursive Praktiken. Kurator und Teamchef: Bassam El Baroni, beigeordenter Kurator: Jeremy Beaudry. Bei der Chamber of Public Secrets (CPS) handelt es sich um ein Netzwerk von Künstlern, Kuratoren und „Denkern“ mit Sitz in Kopenhagen und im Mittleren Osten. Seit 2004 arbeitet man zusammen bei der Organisation, Produktion und Verbreitung von Film und Video-Festivals, Kunstausstellungen, Fernseh- und Radioprogrammen, politischen Fiktionen und Dokumentationen. Kuratoren und Teamchefs der Organisation sind Khaled Ramadan und Alfredo Cramerotti. Tranzit.org ist ein Netzwerk autonomer…