Schlingensief gestaltet Deutschen Pavillon
Christoph Schlingensief gestaltet den Deutschen Pavillon auf der Biennale Venedig 2011. Für die Kuratorin Susanne Gaensheimer zeichnet sich sein Werk durch „beispiellose Radikalität“ aus. „Ich halte ihn für einen der ganz wesentlichen Künstler dieses Landes und stelle mir vor, dass durch seine künstlerische Vision der Deutsche Pavillon zu einem Ort der Kommunikation und des kosmopolitischen Geschehens wird“, sagte die Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger. Bereits 2003 hatte der Regisseur sein Projekt „Church of Fear“ im Rahmen der Kunst-Biennale vorgestellt.
Diskussion um deutschen Pavillon
Arno Sighart Schmid, Präsident der Bundesarchitektenkammer hat sich für den Abriss und einen Neubau des deutschen Pavillons auf dem Biennale-Gelände in Venedig ausgesprochen. „Der Pavillon entspricht so ganz und gar nicht mehr unserem demokratischen Staatsverständnis“, erklärte Schmid, „es wird Zeit, dass wir uns von dem jetzigen Gebäude mit der ausgeprägt nationalsozialistischen Monumentalität verabschieden.“ Der deutsche Pavillon wurde 1909 von dem italienischen Architekten Daniele Donghi als antiker Tempelbau errichtet und 1938 von Ernst Haiger im Auftrag der Nazis zu seiner jetzigen Form umgestaltet. Unter den Kuratoren gilt der Pavillon schon lange als schwer bespielbarer Ort. Auch Christoph Schlingensief, Gestalter der nächsten Kunst-Biennale 2011, würde das Haus am liebsten „auf Knopfdruck wegklicken“. Schmid bemängelte ferner, dass der Pavillon seine einmalige Lage direkt am Ufer der Lagune nicht nutzt: „In vielen Metropolen der Welt gilt eine Lage am Wasser immer als ein besonders attraktiver Standort, hier gibt es nicht einmal eine Fensteröffnung zur Lagune“, beschreibt er die Situation. Er schlägt einen Architektenwettbewerb vor…