WHITNEY BIENNAL 2002
Alle (zwei) Jahre wieder widmet sich das Whitney Museum of American Art in einer großen Überblicksschau dem aktuellen Kunstschaffen im Lande. Wohl als einzige der zyklisch veranstalteten Großausstellungen, kann sich die Whitney Biennial einer ungebrochenen Kontinuität rühmen: Die 1932 von Gertrude Vanderbilt Whitney ins Leben gerufene Biennale findet in diesem Jahr zum 71. Mal statt! Kein Grund für die Veranstalter, sich auf den Lorbeeren der Tradition auszuruhen: Chefkurator Lawrence Rinder und sein Team versprechen die “größte Biennale seit 1981”. Die vor zwei Jahren erstmals praktizierte Zusammenarbeit mit Experten außerhalb des Hauses hat man allerdings nicht fortgeführt: Jetzt liegt die kuratorische Verantwortung wieder fest in eigener Hand. Unterstützung erhält Lawrence Rinder von den Kollegen Chrissie Iles (verantwortlich für Film und Video), Christiane Paul (verantwortlich für Internet-Kunst) und Debra Singer (verantwortlich für Performance und Sound-Art).
Auf der Suche nach den besten neuen Hervorbringungen amerikanischen Kunstschaffens durchstreifte das Team 43 Städte in 27 US-Staaten sowie Puerto Rico (das kunsttechnisch wohl der US-amerikanischen Hegemonie untersteht). “America has never been more diverse,” beschreibt Rinder die vorgefundene Kunstsituation. Neben der innovativen Verwendung neuer Technologien beobachtet er ein wachsendes Interesse an traditionellen Medien und do-it-yourself-Praktiken. Konsequenterweise reicht das Spektrum der ausgewählten Arbeiten von Quilts bis Internet-Kunst. Insgesamt entdeckte man ausstellungswürdige Werke von 113 Künstlern und Künstlergruppen, wobei Film, Video, Sound-Art, Performance und Internet-Art einem bisher noch nie erreichten Umfang vertreten sind. “The 2002 Biennial pays tribute to the spirit and variety of American artistic practice throughout the country,” kommentiert Rinder die mediale Vielfalt seiner Werkauswahl. Das…