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Ausstellungen: Wuppertal · von Susanne Boecker · S. 330 - 331
Ausstellungen: Wuppertal , 2008

Susanne Boecker
Bettina Pousttchi

»Reality Reset«
Von der Heydt Museum / Kunsthalle Barmen, 11.11.2007 – 4.2.2008

Unvergesslich, die erste Begegnung mit der Kunst von Bettina Pousttchi. In den kleinen Räumen des Leverkusener Kunstvereins liefen ihre beiden Videos „Auf gute Nachbarschaft“ (1999) und „Die Katharina-Show“ (2000). Zwei Arbeiten, die es in sich hatten und sich von der gewohnten Kunst-Video-Kost unterschieden. Irgendwie authentischer wirkten sie, zugleich aber auch hoch artifiziell. Da rockte ein heftig tätowierter, beringter, muskulöser Heavy-Metal-Fan in Bundeswehrklamotten durch ein Matratzenlager, grölte seine martialischen Songs in eine zum Mikrofon umgewidmete Luftpumpe und traktierte eine kaputte E-Gitarre. Gesungen wurde auch im zweiten Video, in dem eine junge Frau im hellen Sommerkleid einen Star-Auftritt als Pop-Sängerin hatte. Allerdings sang sie ihren Song nicht etwa auf einer Bühne, sondern zwischen den effektvoll rotierenden Bürsten einer Autowaschanlage. So unwahrscheinlich es klingen mag, aber die Protagonisten dieser Videos waren authentisch, die Schauplätze auch, ebenso ihre bühnenreifen Auftritte. Vor der Kamera der Künstlerin spielten beide ihre Wunschrolle, wobei das ungewöhnliche Setting (Matratzenstudio und Autowaschanlage) nicht etwa aus dramaturgischen Gründen gewählt wurde, sondern weil es Teil des jeweiligen persönlichen Umfelds war. Mit dieser Technik sei es ihr gelungen, „… Porträts von Menschen zu entwerfen, in denen sich diese Ebenen des Realen, Symbolischen und Imaginären überlagern“, beschrieb Pousttchi einmal diese Videos. „Es sind Dokumentationen über Personen in Form von Video-Clips, die in einer sehr offenen Narration den gesamten Lebenskontext der Personen einbeziehen.“ In der Ausstellung positioniert die Künstlerin Stapel von Matratzen beziehungsweise Autoreifen vor die Projektionsflächen und bezieht so auch…



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