Claudia Posca
Bettina Pousttchi
Die Katharina-Show
Museum Morsbroich, Leverkusen, 6.2. – 18.3.2001
Es ist die erste größere Einzelausstellung, die die 1971 in Mainz geborene Video- und Fotokünstlerin Bettina Pousttchi im Leverkusener Museum Schloss Morsbroich nach einigen Ausstellungsbeteiligungen seit 1997, u.a. “Natural Reality” im Ludwig Forum Aachen oder “here we go” in der Gladbecker Maschinenhalle Zweckel, präsentierte.
Doch anders als in Gladbeck, wo Bettina Pousttchi ausschließlich großformatige Digitalprints zum Thema bildnerisch manipulierter, elektronenmikroskopischer Lichtbilder von zirkulierenden Blutplättchen zeigte, die sie zuvor im kleinen Format gescannt hatte, um durch eine anschließende digitale Verwandlung der medizinischen Präparate imaginäre Landschaften bis hin zu fiktional-surrealen Bildräumen unter der Prämisse einer Neukonstruktion von Wirklichkeit zu entwerfen, hat sie sich in ihrer jüngsten Ausstellung unter dem Titel “Die Katharina-Show” vornehmlich dem filmischen Medium des Video-Clips gewidmet – nachdem sie von 1990-92 an der Université Paris freie Kunst studierte, von 1992-97 Kunstgeschichte, Philosophie und Filmwissenschaften an der Universität Köln und der Ruhr-Universität Bochum sowie an der Kunstakademie Düsseldorf bei G. Merz und Rosemarie Trockel.
So hat Bettina Pousttchi in Leverkusen, in Ergänzung zu der in Wolfsburg Anfang des Jahres initiierten Ausstellung “my artificial nature”, zwei in einem Raum diametral zueinander positionierte Videofilme miteinander konfrontiert, die sie zudem durch die im Film vorkommenden Utensilien von der Bekleidung bis zur Matratze real-plastisch in den Raum hinein, gewissermaßen als Fetisch-Show-Bühne für den Betrachter, verlängerte: War auf der einen Wand ihr brandaktueller Clip “Die Katharina-Show” (7:20 Min.) zu sehen – in dem eine junge Frau zwischen den rotierenden Bürsten einer Auto-Waschanlage zu einem Popsong tanzt und…