Alexander Braun
Bethan Huws
Bonnefanten Museum, Maastricht aus Anlass der Verleihung des B.A.C.A. 2006 Awards, 24.9.2006 – 14.1.2007
Kunstverein St.Gallen Kunstmuseum, 24.2. – 13.5.2007
Soviel vorab: Bethan Huws Arbeiten sind im Bonnefantenmuseum in Maastricht auf ganz wunderbare Weise in Szene gesetzt. Die gleichermaßen strenge wie großzügige Verortung im/mit dem Raum setzt die Essenz von Huws Arbeit kongenial um, und schwingt sich vor dem Hintergrund des Eskapismus’ des gegenwärtigen Marktgebarens geradezu auf zu einem Manifest der Introversion (und das nicht nur in Bezug auf das Huwsche Werk, sondern auch in Bezug auf die Institution Museum). Die in Paris lebende walisische Künstlerin, Jahrgang 1961, die – auch ohne dem inneren Kreis der Saatchi-Clique anzugehören im Kontext der Young British Art ganz schön Karriere gemacht hat – appelliert in ihrem Werk an alte Tugenden der Kunst. Als da wären: Kunst als eine Disziplin des Denkens; das Kunstwerk als Mosaikstein in einer langen Traditionslinie (= Kunstgeschichte), derer es sich nicht schämen, sondern ganz im Gegenteil bewusst sein darf und schließlich die Bedeutung der Sprache als immanente Bedingung der Kunst, um überhaupt wirken zu können. Die materiellen Träger dieser künstlerischen Überlegungen sind bei Bethan Huws der postkonzeptionellen Gegenwart angemessen vielfältig: Aquarelle, Skulpturen, in situ Rauminterventionen, Fotografien, Filme und »Wort-Vitrinen« mit weißen Plastik-Steckbuchstaben hinter Glas. Alle Werkblöcke sind in Maastricht bescheiden aber angemessen repräsentativ vertreten, gilt es doch, eine vorläufige retrospektive Summe aus Anlass der Verleihung des mit 50.000,- Eur dotierten »B.A.C.A.«, des »Biannual Award for Contemporary Art in Europe«, an Bethan Huws zu ziehen. So ist…