Peter Mönnig:
Besseres Investment
GESPRÄCHSPARTNER: JÜRGEN RAAP
Peter Mönnig hatte schon reichhaltige Erfahrungen mit selbstorganisierten Künstlerprojekten in New York, bevor er in Köln Arbeiten von zwölf Bildhauern im öffentlichen Straßenraum (“Skulptur: Köln-Ehrenfeld” 1982) und private Austauschprogramme mit ausländischen Künstlern (“Köln-Genova-Paris” 1983) initiierte, die größtenteils aus öffentlichen Fördermitteln realisiert wurden.
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Wären solche Projekte heute noch genauso zu verwirklichen, oder müßte man andere Strategien der Finanzbeschaffung einsetzen?
P.M.: Sie wären schon mit den gleichen Methoden wie damals zu organisieren, nur habe ich persönlich inzwischen keine Lust mehr, mich neben meiner künstlerischen Arbeit auch noch selbst darum kümmern zu müssen, die Finanzierung auf die Beine zu stellen. Dazu braucht man Leute, die das ausschließlich und gut gegen Bezahlung machen.
Mit der Gefahr, daß sich dieser Management-Apparat gegenüber der künstlerischen Intention verselbständigt?
P.M.: Spezialisten in Art-consulting und zur Vermittlung von Sponsoren sind ähnlich zu beurteilen wie Museumsdirektoren, Kritiker und Galeristen. Aus einer ganz bestimmten Perspektive gesehen gibt es in diesem Metier immer gute und höchst indiskutable Leute. Selbstverständlich ließe ich mich nie in irgendwelchen “Ottos” vertreten, die der “Aura” einer Ausstellung den Stempel ihres schlechten Geschmacks aufdrücken. Wichtig ist die Entscheidung: Mit wem kann ich auf welcher Ebene zusammenarbeiten? Wenn das geklärt ist, stellt sich gar nicht die Frage nach künstlerischer Independance.
Die Zusage einer Unterstützung hängt aber doch immer von einer inhaltlichen Einbindung des Sponsors ab. Die Frage ist also, wer fördert was?
P.M.: Oft ist den Geldgebern die Verwendung der Mittel egal, für sie zählt das Image oder ein indirekter Bezug zum eigenen Produktionszweig. 1985 hatte sich mein Interesse…