Johannes Meinhardt
Bernhard Kahrmann
Cildo Meireles
Württembergischer Kunstverein, 25.9. – 31.10.2004
Die beiden Projektionsinstallationen von Bernhard Kahrmann (geboren 1973) im Kuppelsaal des Württembergischen Kunstvereins und in einem der beiden Seitenkabinette legen deutlich mehr Wert auf die Provokation der Einsicht in Abläufe und Mechanismen der Wahrnehmung als auf die Sujets der einzelnen Dias, Diareihen und Videos. Der wichtigste Teil dieser Installationen sind Wände und transparente Projektionsschirme oder Schleier, die in schwer zu durchschauender, komplexer Anordnung und in spitzen oder stumpfen Winkeln zueinander und hintereinander stehen oder hängen; auf diese Weise entstehen gestaffelte, verdrehte, nichtrechteckige Räume (oder eher räumliche Konstellationen von opaken und transparenten Wänden), die selbst schon nicht einfach zu durchschauen sind. Auf diese Wände und Schirme werden Dias oder Videos projiziert, teilweise frontal, teilweise lateral, in spitzen Winkeln, so dass starke perspektivische Verzerrungen entstehen. Diese Projektionen, leuchtenden Flächen und Schleier in einem dunklen Raum, schaffen eine eigene Art von Lichtraum, abhängig von den Projektionswinkeln und den projizierten Sujets – die teilweise einfach Gitter oder lineare Strukturen sind. Diese fahl leuchtenden Projektionsräume, die durch transparente Schleier noch unterteilt und gestaffelt werden, überlagern die komplexen gebauten Räume und verwirren sie; es wird noch schwerer, die tatsächlichen räumlichen Verhältnisse zu durchschauen.
Die Installation „Living Inside This Play“, 2001 / 2004, besteht aus einer Innenarchitektur aus Styropor mit einer Reihe von Durchlässen. Sechs Diaprojektoren projizieren in unterschiedlichen Winkeln ihre Bilder auf verschiedene Wände, einander in einem beträchtlichen Maße überlagernd. Die elektronische Steuerung der sechs Projektoren schafft eine rhythmische Parallelisierung der Geräusche der Apparate, die so einen technisch-rhythmischen…