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Ausstellungen: Leverkusen · von Johannes Meinhardt · S. 330 - 332
Ausstellungen: Leverkusen , 2010

Johannes Meinhardt
Bernard Frize

»And How and Where and Who«
Museum Morsbroich, Leverkusen, 5.9. – 7.11.2010

Mit dieser umfangreichen Ausstellung, der ersten seit langer Zeit in Deutschland, präsentiert das Museum Morsbroich einen erfreulich erhellenden Einblick in die Arbeit von Bernard Frize. Die Ausstellung umfasst 36 Gemälde – Acryl und Kunstharz auf Leinwand – aus den Jahren 1980 bis 2009, mit dem Schwerpunkt auf Arbeiten von 2009; dazu kommen 4 Farbfotos. Da Bernard Frize (geboren 1949) mit der ersten Serie seiner systematisch verfertigten Gemälde 1976/77 begann, reicht die Ausstellung fast bis zum Beginn seiner Malerei zurück.

Die grundsätzliche Fragestellung, an der Bernard Frize’ Malerei von Anfang an arbeitete, ließe sich zwischen den White Paintings von Robert Ryman und den Abstrakten Gemälden von Gerhard Richter verorten. Denn der Ausgangspunkt von Frize ist, wie bei Ryman, von äußerster Nüchternheit und scheinbarer Sprödigkeit: durch das Festlegen von einfachen Regeln und Verfahrensweisen des Auftrags herausfinden, was sich in der Bildfläche ereignet, was dort geschieht. Ohne Festlegung, ohne Erwartung, in einer künstlichen Naivität, die das, was sich im Sichtbaren ereignet, nicht vorweg schon determiniert. Dies Gemälde sollten ohne Vorbild, ohne vorhergehende Imagination, ohne Intention oder Expression aus den ausgewählten Materialien und den festgelegten Regeln des Auftrags quasi von selbst entstehen: die auftragende, sich einschreibende Hand ist nur ein einfaches Werkzeug, das einen vorgeschriebenen, fast mechanischen Auftragsprozess vollzieht, und keine schöpferische künstlerische `Hand´, die an das Auge und den Geist, an die Imaginationen und Intentionen eines Künstlers zurückgebunden ist. „Nichts wird dargestellt. Es gibt keine Komposition. Die Struktur gleicht…



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von Johannes Meinhardt

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