Thomas W. Kuhn
Berlin made it … (?)
ART FORUM BERLIN
18. – 22. September 2004
Nachdem das Berliner ART FORUM in den letzten Jahren zunehmend als in einer Krise befindlich wahrgenommen worden war, stand die Messe im Jahr 2004 unter dem Zeichen der Konsolidierung. Das war nicht nur das Resümee der Messeleitung, sondern auch der allgemeinen Berichterstattung über die Messe. Vor allem die Londoner Kunstmesse Frieze im vergangenen Jahr war eine für die Berliner existenzbedrohende Erscheinung. Immerhin bearbeiten beide Messen ein sehr ähnliches Marksegment, das der neuesten zeitgenössischen Kunst. Doch in diesem Jahr konnte man die Rückkehr einer Reihe von Galerien an die Spree vermelden, was als positiv verbucht wurde. Am Ende hatten 30.000 Besucher (nach 26.000 in 2003) die Messe in den hellen, denkmalgeschützten Ermisch-Hallen besucht. 119 Galerien (im Zulassungsausschuss unter dem Vorsitz der Kopenhagener Galeristin Patricia Asbæk, saß u.a. Yilmaz Dziewior) aus 20 Ländern (Auslandsanteil insgesamt 45 Prozent) brachten 1321 Künstler mit nach Berlin. Schätzungsweise 21 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland und die Zahlen deuten an, das sich Berlin zwar nicht so sehr zum Bindeglied hin zum Osten Europas, dafür aber zu den Nordischen Ländern entwickelt.
Der Besucherandrang verdankte sich nicht zuletzt dem üppigen Angebot kultureller Veranstaltungen in Berlin zur Zeit der Messe. Schon die MoMA Schau hatte große mediale Aufmerksamkeit auf die Hauptstadt gelenkt. Der Höhepunkt, zumindest in feuilletonistischer Hinsicht war aber die Eröffnung der Flick Collection am Hamburger Bahnhof.
Eine Reihe von Galerien zeigten – wohl inspiriert von Berliner Ausstellungen – spezifische Werke und Künstler. Anders…