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PERFORMANZEN FÜR DEN FRANKFURTER KUNSTVEREIN
JUTTA SCHENK-SORGE IM GESPRÄCH MIT NICOLAUS SCHAFHAUSEN
Nicolaus Schafhausen (*1965) stammt aus Düsseldorf. Der Zwanzigjährige begann seine Laufbahn als Künstler, eine Phase, die ihm wichtig ist. Er stellte bei Tanja Grunert und Ascan Crone aus, war 1990 an der Köln Show beteiligt und wurde zur Aperto 1993 nach Venedig eingeladen. Außer einem Studium der Kunstgeschichte und Philosophie betrieb er von 1992-94 mit Markus Schneider die Galerie Lukas & Hoffmann. Anschließend ging er als künstlerischer Leiter ans Künstlerhaus Stuttgart. Daneben arbeitet er als freier Kurator, betrachtet den Kurator aber nicht als Künstler. Das Goldsmith College in London holte ihn im Rahmen des “Curatorial Programme” zu Vorträgen, wie andere Hochschulen inzwischen auch. So bringt Nicolaus Schafhausen für seine neue Aufgabe als Chef des Kunstvereins in Frankfurt am Main ein ungewöhnlich breites Spektrum an konkreten Erfahrungen in den verschiedenen Bereichen des Kunstbetriebs mit ein.
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J.Sch-S.: Am 1.1.99 übernehmen Sie offiziell die Leitung des Frankfurter Kunstvereins. Welche spezifische Rolle sehen sie für einen Kunstverein denn heute noch, nachdem auch die Museen und Kunsthallen mit Ausstellungen wie mit massiven Begleitprogrammen um die zeitgenössische Kunst wetteifern?
N.Sch.: Es ist längst überfällig die kulturpolitische Rolle der Kunstvereine neu zu definieren. Also auch weg von der musealen Arbeitsweise und die gegenwärtige gesellschafts- und kulturpolitische Umbruchsituation in ihrem Tempo so wahrnehmen und vermitteln, wie sie ist. Das bedeutet, diesen Zustand mit dem kreativen Potential von künstlerischen Produktionen zu analysieren, dokumentieren, inszenieren und schließlich zu theatralisieren.
Eine deutliche Neuorientierung steht somit an In Frankfurt…