Gabi Czöppan
Benjamin Katz
Fotografien
Nur ein toter Fotograf ist ein guter Fotograf”, sagt er selbst von sich. Und reagierte – als der Ruhm vor einigen Jahren sich unverhofft einstellte – erschrocken: “Jetzt wird alles öffentlich, so hab’ ich mir das nicht gedacht.” Inzwischen ist er längst der bekannteste Lichtbildner der Maler und Künstler hierzulande, Künstlerfotograf und Foto-Künstler gleichermaßen: Benjamin Katz hat seine Liebe zur Kunst, den Künstlern und den Kunstereignissen mit diskretem Charme kultiviert; er selbst ist der beständigste Teilnehmer dieses öffentlichen, halb geheimen Zirkels. Wo Kunst ist, ist auch Katz. Der Fotograf erst schafft die Ereignisse.
Wenn er heute seine Bilder “brav” oder “banal” nennt, klingt das kokett. Denn längst bedient der 1939 in Antwerpen geborene Belgier mit seinem mehr als 200 000 Bilder umfassenden Fotoarchiv in Köln die Kunstpresse der ganzen Welt. Katz ist gewitzter Voyeur und gewissenhafter Chronist, er ist Profi und Amateur, Liebhaber. In den 50er Jahren versuchte er sich in Berlin als Maler und zückte für Malerfreunde wie Markus Lüpertz und Georg Baselitz seine kleine Kamera. Das Hobby ist zum Beruf geworden, nachdem sich Katz auch als Galerist (er gründete 1962 mit Michael Werner eine Kunstgalerie, führte sie ab 1963 alleine weiter) mehr oder weniger erfolglos durchgeschlagen hatte. Von seiner Kunst kann er erst heute wirklich leben, doch ist Katz niemals ein “headhunter” der Yellowpress gewesen. Er jagt nicht, er agiert unscheinbar und unauffällig im Hintergrund.
Seine Fotos erzählen von intimen Augenblicken. Der Fotograf blickt seinen Freunden und Bekannten beiläufig ins Gesicht und findet meist ein sehr privates,…