Magdalena Kröner
Believe Me!
KIT, Kunst im Tunnel, Düsseldorf, 26. 1. – 20. 4. 2008
Früher war da, wo sich heute an der aufgehübschten Düsseldorfer Rheinpromenade „KIT“ – Kunst im Tunnel, befindet, ein eher düsterer Party- und Ausstellungsraum, vorzugsweise nachts durch eine Luke im Boden zu betreten. Heute findet man hier den jüngsten Ableger des neuen Düsseldorfer Kunst-Booms. Wo früher Underground-Charme verströmt wurde, hat man nun unter lauthalsem Zuspruch des Oberbürgermeisters den Laden in Schwung gebracht. „Kunst im Tunnel“ ist jetzt, böse gesagt, fast so schick wie eine Düsseldorfer Boutique – mit repräsentativer Eingangshalle, Café, geglätteten Wänden und Böden und einer umfangreichen, dem Brandschutz geschuldeten Verschalung im Innern. Dafür gab’s zunächst ordentlich Kritik: für den OB, der sich das Projekt auf die Fahne „Kultur“ geschrieben hat, die er neuerdings ganz gern aus dem Fenster des Rathauses hängt, aber erstmal kein eigenes Team bezahlen wollte, für den Architekten Fritschi, der hier einige wuchtige, blendend weiße Einbauten veranlasst hat, die wenig vom ursprünglichen, rauhen Charme des monumentalen Raumes übrig ließ und auch für Leiterin Gertrud Peters, die zwar seit Jahren die örtliche Szene bevölkert, aber zu Beginn als Kuratorin kaum Erfahrung hatte.
Aller Anfang war also schwer – doch nun hat das KIT, etwa ein Jahr nach seinem Bestehen, mit „Believe Me!“ seine bislang beste Ausstellung vorgelegt, die auf das verweist, was an einem Ort wie diesem zu leisten ist: einen Raum für die junge und jüngste Kunst bereitzustellen, der vielleicht für die überkommenen Gewohnheiten in punkto Präsentation von „Nachwuchs“ ein bisschen zu repräsentativ daherkommt,…