Belgien
Les Archives d’Architecture Moderne
Die “Archives d’Architecture Moderne” wurden 1968 als gemeinnütziger Verein gegründet. Sie haben ihren Ursprung in den Recherchen für eine Ausstellung über die Architekturströmungen in Belgien von 1890-1940, für die F. Terlinden und M. Culot eine bedeutende Sammlung von Plänen, Skizzen, Zeichnungen und selbst Möbel zusammengetragen hatten. Während ihrer Arbeit mußten Culot und Terlinden feststellen, daß die existierenden Institutionen, wie Museen und Archive, kein Interesse an Architekturdokumenten der Zeit nach 1850 zeigten, und daß darüber hinaus der noch im Privatbesitz vorhandene Bestand, soweit er überhaupt zu lokalisieren war, zu verschwinden drohte, da zahlreiche Erben nicht am Erhalt interessiert waren, oft auch nicht um den dokumentarischen Wert wußten, und selbst bei vorhandener Stiftungsabsicht nicht wußten, wem sie ihr Material übereignen konnten. Diese Situation veranlaßte Culot und Terlinden eine Privatinitiative ins Leben zu rufen, die die Idee eines Architekturmuseums propagieren sollte, für das dann private Spenden oder eine öffentliche Trägerschaft zu mobilisieren waren.
Die “Archives” verfolgen vor allem das Ziel, das Lebenswerk solcher Klassiker der modernen Architektur zu retten, die von der etablierten Baugeschichtsschreibung – etwa von Giedion und anderen Apologeten der Modernen Bewegung – als Architekten zweiter Klasse eingestuft worden sind. Neben dem vollständigen Nachlaß von Antoine Pompe, dem Werk von De Koninck und René Braem besitzen die “Archives” deshalb eine umfangreiche Sammlung von Photographien, die beispielhaft das Schaffen dieser Kategorie von Architekten illustrieren. Die “Archives” beschäftigen sechs bis sieben fest angestellte Personen, eine Sekretärin und eine Reihe freier wissenschaftlicher Mitarbeiter, größtenteils Architekten von Rang. Die Unterstützung der öffentlichen Hand…