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Magazin: Publikationen · von Michael Hauffen · S. 494 - 494
Magazin: Publikationen , 1998

Bedeutungswandel der Museen

Positionen und Visionen zu Inszenierung, Dokumentation, Vermittlung

In den 80er Jahren erlebten die bundesdeutschen Großstädte einen Museumsboom. Wie Pilze schossen repräsentative Museumsneubauten aus dem Boden und avancierten, begleitet von aufwendigen Sonderausstellungen und professionellen PR-Maßnahmen, zu Publikumsmagneten. Kunst wurde zu einem ernstzunehmenden wirtschaftlichen Faktor, so daß sich die Museen trotz des hohen Subventionsbedarfs als fester Bestandteil der allgemeinen Stadtsanierung etablieren konnten. Doch die Euphorie der 80er Jahre ist inzwischen vergangen. Wollen sich die Museen nicht angesichts der leeren Kassen den Gesetzen des freien Markt unterwerfen, führen sie ein trauriges Schattendasein mit schwindenen Besucherzahlen.

In Bonn trafen sich im November 1996 etwa 100 Wissenschaftler und Interessierte zu einem dreitägigen Kolloquium, um über Fragen und Probleme des Wandels von Selbstverständnis, Rolle und Bedeutung des Kunstmuseums nachzudenken. Im Zentrum ihrer Überlegungen standen die Neuen Medien, die inzwischen nicht mehr allein der Informationsverwaltung dienen, sondern gezielt zur Vermittlung im Ausstellungsbetrieb eingesetzt werden. Aber können die neuen Medien überhaupt eine kontext- und sinnstiftende Vermittlung zwischen Werk und Betrachter anregen, oder lenken sie nicht vielmehr von der unmittelbaren Auseinandersetzung mit dem Original ab? Und ist die Diskussion um die Verwendung neuer Medien nicht selbst ein Ablenkungsmanöver, das die notwendigen strukturellen Veränderungen im Museum verhindert? In der von Harald Krämer und Hartmut John herausgegebenen Publikation “Zum Bedeutungswandel der Kunstmuseen” mit Beiträgen von Peter Weibel, Michael Fehr, Barbara Steiner, Michael Bockemühl, Hans Ulrich Reck, Bernd Fesel, Heijo Klein u.a. soll die Diskussion der Tagung fortgeführt werden. Peter Weibel beklagt, daß die “Kunst zum bloßen Objekt der Schaulust” herabgesetzt wurde…

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