Heinz Liesbrock
Beate Terfloth
Städtisches Museum Abteiberg, 19.6.-21.8.1988
Die Arbeiten Beate Terfloths, einer Schülerin Johannes Gecellis, beschreiben eine Grenzsituation zwischen Bild, Relief und Rauminstallation, sie gewinnen eine eigentümliche Qualität durch ihre Einbindung sowohl in die Zwei- als auch in die Dreidimensionalität. Dabei sind sie in der Beschränkung ihres Formenvokabulars primär an die aktive visuelle Teilhabe ihrer Betrachter gerichtet, sie fordern von ihm geduldiges Schauen, dem allein sich die subtilen Veränderungen innerhalb ihrer scheinbar so festgefügten und eindeutigen Strukturen erschließen werden. Erst durch diese Leistung des Betrachters, kann man sagen, wird die Werksituation tatsächlich wirklich, zu ihrer Bestimmung geführt.
Die Arbeiten Terfloths umkreisen die besondere Problematik der Wand, von der Künstlerin auch ‘Mysterium’ benannt, deren begrenzende Funktion sie genauso herausstellen wie aufzuheben versuchen. In den Worten Terfloths: “An der Wandfläche treffen der Innenraum und die äußere Schicht der Masse, die ihn begrenzt, zusammen. Beide Aspekte, die Räche und die Raumgrenze, interessieren mich.” Zentrales Merkmal der Mönchengladbacher Arbeit ist der zunächst so karg scheinende Farbkontext von Schwarz und Weiß, der hier doch zu einer besonderen Lebendigkeit geführt wird. Wir finden an drei Wänden des weiß gestrichenen Ausstellungsraums je drei bugförmige, asymmetrische Objekte: dies sind leichte Holzrahmen, die jeweils mit einer Partie schwarzen und weißen Papiers bespannt sind und so als großflächig strukturierte Segelformen erscheinen. Der Betrachter sieht diese Segel als zwei Kontexten angehörig, deren Bedingungen umspielend und in Momenten auch überwindend. Denn einmal sieht er sie an die flächige Dimension der Wand gebunden, genauso aber initiieren sie ein Gespräch mit der Wirklichkeit des sie umgebenden…