Basisarbeit
Eine Ära geht an der Münchner Akademie der Bildenden Künste zu Ende. Nach vierjähriger Amtszeit legte der Bildhauer Olaf Metzel seine Aufgabe als Rektor nieder. Mit großer Mehrheit war der in Berlin geborene Künstler 1995 vom Senat gewählt worden. Metzel galt als Hoffnungsträger, mit dem der längst fällige Generationswechsel an der Münchner Akademie eingeleitet werden sollte. “Als ich 1990 das Akademiegebäude zum ersten Mal betrat, bin ich rückwärts wieder rausgegangen. Ich will gar nicht die vermuffte Atmosphäre beschreiben, die seinerzeit herrschte, ebensowenig den baulichen Zustand. Jedenfalls war sie, im Vergleich zu anderen Kunsthochschulen, ein sicherer Abstiegsplatz”, berichtete er. So trat er mit den Zielen an, die Akademie zu öffnen, sie zu einem Ort des kulturellen Austauschs und der Kommunikation zu machen, die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zu fördern, international renommierte Künstler als Professoren zu gewinnen und den geplanten Neubau voranzutreiben. “Wir können nicht eine Pinakothek der Moderne bauen, ohne uns gleichzeitig um den Nachwuchs zu kümmern”, erklärte er in einem Interview. Vieles hat der streitbare Künstler auf den Weg gebracht, aber auch viele seiner Plänen scheiterten.
Als Resümee seiner Arbeit als Rektor an der Akademie der Bildenden Künste in München hat Olaf Metzel das Buch “Basisarbeit” herausgegeben. Den Titel hat er von seiner gleichnamigen Installation entlehnt, in der er sich auf die Institution Kunstakademie bezieht. Sie besteht aus Wahlkabinen, einem Konferenztisch mit Aktenbergen und einer Miniatur der Münchner Akademie als Briefbeschwerer. Eine Abbildung dieser Arbeit dient als Einband des Buches. Metzel hat Künstler, Kritiker, Kunstwissenschaftler, Galeristen und Kuratoren, die während seiner…
