Christiane Fricke
Bas Jan Ader
Filme, Fotografien, Projektionen, Videos und Zeichnungen 1967 – 1975
Kunstverein Braunschweig, 8.4. – 4.6.2000
Bonner Kunstverein, 21.6. – 30.7.2000
Kunstverein München, 12.10. – 24.11.2000
Bas Jan Ader verschwand auf der Suche nach dem Wundersamen. Am 9. Juli 1975 war der gebürtige Niederländer von Cape Cod, Mass., aus in See gestochen, um in einem Ein-Mann-Segler den Atlantik zu überqueren. 100 Meilen vor der irischen Küste fand man ein Jahr später die Überreste seines Bootes und seinen Pass – von dem Künstler keine Spur.
Auf eine seltsame Weise hat Ader sein Ziel dennoch erreicht. Der Zeitpunkt war für ihn vielleicht etwas verfrüht. Doch das von ihm initiierte romantische Bild der Suche nach dem Mirakulösen lebt weiter. Die Nachwelt steht nun vor den Geheimnissen, die sein fragmentarisches Werk und Verschwinden noch immer aufgibt.
Er war erst 33 Jahre alt, als er sich, ausgerüstet mit Tonband, Film- und Fotogeräten, an die Realisierung von Teil 2 seines Ausstellungsprojektes “In search of the miraculous” machte. Teil 1 war wenige Monate zuvor in der Claire Copley Gallery in Los Angeles gezeigt worden. Er bestand aus einer wandgroßen, von Tonbandaufnahmen begleiteten Projektion von Dias eines Studentenchors, der Seemannslieder intoniert, aus Notenblättern und einer Serie von 18 Schwarzweißfotos. Auf ihnen sieht man, wie der Künstler nachts mit einer Taschenlampe an den unwirtlichsten Orten der Stadt nach dem Wunderbaren sucht und am Ende die Küste des Ozeans erreicht. Den zweiten Teil der Trilogie sollte Aders Seereise über den Atlantik darstellen. Für Teil 3 schließlich, der sämtliche Fäden zusammenführen sollte, war…