Barbara & Gabriele Schmidt-Heins
Lebenslauf und künstlerische Laufbahn der eineiigen Zwillingsschwestern Barbara und Gabriele Schmidt-Heins (geb. 1949 in Rellingen/Holstein) weisen ausgeprägte Parallelen auf: gemeinsamer Schulbesuch, gemeinsames Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg (1968 bzw. 1969 bis 1974) bei Franz Erhard Walther, der damals ihre Arbeit entscheidend beeinflußt hat. Beide haben seit 1972 ein umfangreiches Ouvre von Buchwerken (jeweils über 1000 Bücher) geschaffen. Hermann Kern schreibt 1977 im Katalog der 6. documenta: “Beide Künstlerinnen arbeiten vergleichbar, stehen auch in dauerndem, gegenseitig anregendem Kontakt, arbeiten aber nicht zusammen; jede macht ihre eigenen Bücher”. Das Format beträgt meist 29,7 x 21 cm (DIN A 4), und ein Buch hat 100 Blätter (was dem Umfang des Zeichenblocks enstpricht, der als Ausgangsmaterial genommen wurde). Die beiden Künstlerinnen notierten 1978 in den “Stichworten zu unserer Arbeit”: “Der Anspruch des einzelnen Blattes wird durch die 100fache Wiederholung relativiert. Das Ergebnis: Umwandlung von Quantität in eine neue Qualität. In bezug auf Arbeitstechniken und Inhalte und unter dem Gesichtspunkt der Wiederholbarkeit die Entscheidung für einfache Formen, Techniken, Prozesse und alltägliche Materialien.” Und, was sich auch in bezug auf ihre Zwillingssituation interessant liest: “Dabei gibt es von Seite zu Seite entweder keine oder geringfügige oder große Unterschiede (das Gleiche am Ungleichen, das Ungleiche am Gleichen).”
Barbara und Gabriele Schmidt-Heins haben sich gleichzeitig – seit 1981 – der Herstellung von Wand- und Raumobjekten zugewandt. Auffallend ist, daß das Thema der Reihung als Ordnungsprinzip (ähnlich wie etwa bei Andy Warhol, Donald Judd u. a.) in den Werken der beiden Schwestern immer…