Bahamas: Tavares Strachan – Polar Eclipse
Kommissar: Nalini Bethel, Tourismusministerium
Kuratoren: Robert Hobbs & Jean Crutchfield. Stellv. Kuratorin: Stamatina Gregory
Ort: Pavillon im Arsenale
Wie vielen Newcomer in Venedig, haben auch die Bahamas die kommissarische Betreuung ihres nationalen Pavillons dem Tourismusministerium übertragen. Traut man diesem mehr Kompetenz zu als den Verantwortlichen für Kultur? Oder ist dies schlicht ein Zeichen dafür, dass man die Teilnahme in Venedig vor allem als Motor für das Tourismusgeschäft nutzen möchte? Wie dem auch sei: Mit TAVARES STRACHAN haben die Kuratoren Robert Hobbs & Jean Crutchfield (Co-Kuratorin Stamatina Gregory) einen Künstler ausgewählt, der mit Extremen arbeitet.
Eigentlich ausgebildeter Maler, befasst sich Tavares Strachan intensiv mit Glashandwerk und Naturwissenschaften. Seine konzeptuellen Werke loten Extreme aus: so destillierte er ein Jahr lang sein Urin in einer eigens konstruierten Maschine zu Trinkwasser, das er dann als „natural body water“ abfüllte. 2006 stellte er unter dem Titel „What We Have and What We Want“ einen aus Alaska importierten, riesigen Eisblock in einem Kühlhauskubus an mehreren Ausstellungsorten aus. Auch in seinem Beitrag für Venedig, „Polar Eclipse“, geht es um den Nordpol: auf 14 Monitoren zeigt Strachan sein Reenactment der Polar-Expedition von Robert Peary und Matthew Alexander Henson im Jahr 1909. Der Afroamerikaner Henson starb 1955 fast völlig vergessen, was für Strachan offenbar besonders interessant ist. Er präsentiert u.a. eine Skulptur der inneren Organe des Entdeckers aus Glas, ausgestellt in Mineralöl. Da Licht an der Grenzfläche von Mineralöl und Glas kaum gebrochen wird, ist die Skulptur kaum zu erkennen.
Bei einer weiteren Arbeit in der Ausstellung geht…