Peter Herbstreuth
Ayse Erkmen
»Das Haus – Zum Haus – Am Haus«
DAAD-Galerie, Berlin, 15.12.1993 – 29.1.1994
Galerie von der Tann, Berlin, 16.12.1993 – 29.1.1994
Oranienstraße 18, Berlin, 19.5.1994 – dauerhaft
Die Flut von Installationen in den letzten zehn Jahren erzwingt eine konzentrierte Reflexion auf Eigenschaften und Perspektiven der Installation selbst. Die DAAD-Stipendiatin aus Istanbul Ayse Erkmen hatte ihren einjährigen Aufenthalt in Berlin für eine dreiteilige orts- und raumspezifische Arbeit genutzt und mit der Triade “Das Haus”, “Zum Haus”, “Am Haus” eine Konstellation geschaffen, die Bedingungen und Möglichkeiten der Installation in neues Licht setzt und nach mehreren Richtungen erhellt. Sie antwortet auf Geschichte und Funktionen dreier Orte. Dabei werden Eingriffe in den Stadt- und Innenraum zu Elementen einer Erzählung, deren fragmentierter Aufriß die Richtung für weitere Recherchen angibt.
In der DAAD-Galerie skizziert sie Geschichte und Architektur des Ausstellungsraums und verschränkt die Beziehung zwischen der öffentlichen und privaten Person einer Schauspielerin (“Das Haus”). Sie ließ die Beleuchtungsschienen der Schauräume auf Brusthöhe senken und diejenige Ursache visuell dominieren, deren Wirkung jeden Ausstellungsraum bestimmt. Der Einbau der Beleuchtung war eine der wenigen Eingriffe, um die Privatzimmer in Ausstellungsräume umzuwandeln. Bevor die Etage der Stadtvilla vom DAAD übernommen wurde, waren es die weitläufigen Privatfluchten des UFA-Stars Henny Porten. An den gesenkten Schienen ließ Erkmen Lautsprecher anbringen, die die Geräusche des ein Stockwerk tiefer liegenden Café Einstein direkt in die Galerie übertrugen. In Henny Portens bis heute unverändert gebliebenen Bibliothek standen drei Monitore, auf denen gleichzeitig fragmentierte Filme aus Portens Glanzzeit gezeigt wurden.
Nun geht es dabei weder um Video-Kunst,…