Christian Huther
Ayse Erkmen
»Shipped Ships«
Frankfurt/Main, 28.4. – 27.5.2001
Der Titel ist ein Zungenbrecher: “Shipped Ships” meint drei kleine Passagierschiffe, die mit Containerfrachtern nach Frankfurt am Main gebracht wurden. Dort kreuzten sie ab Ende April mit ihrer jeweiligen Heimatcrew einen Monat lang auf dem Main. Es gab elf Anlegestellen zwischen Gerbermühle und Griesheim; damit waren das Museumsufer und die Innenstadt vom frühen Morgen bis zum späten Abend gut erreichbar (werktags 7-21 Uhr, Wochenende 10-21 Uhr). Die Schiffe kamen aus Istanbul, Venedig und dem japanischen Shingu, sie boten Platz für 57 bis zu 199 Personen. Eine Fahrt kostete zwischen 50 Pfennig und einer Mark.
Die Idee stammt von der türkischen Künstlerin Ayse Erkmen, die in Istanbul und Berlin lebt, seit kurzem aber auch an der Frankfurter Städelschule lehrt. Die 52-Jährige lässt sich gerne auf die Umgebung ein, arbeitet assoziativ, poetisch und spielerisch. So ließ sie 1997 bei den “Skulptur. Projekten” in Münster mit dem Hubschrauber Skulpturen aus dem Museumsdepot über den Dom auf das Museumsdach fliegen – ein Kommentar zur Vermittlung von Kunst.
In Frankfurt indes ging es Erkmen um die Vermittlung von Kulturen. Die multikulturelle Stadt hatte damit ein kurzzeitiges Symbol für die heutigen internationalen Beziehungen und Verflechtungen in der Wirtschaft. Die Aktion sollte gar “ein Bild aus 1001 Nacht” ergeben, zu einer “Choreografie sich kreuzender Kulturen” werden, wie es bei der Deutschen Bank etwas vollmundig hieß. Das Geldinstitut firmiert als Initiator der Aktion, die unter dem Titel “Moment” der Auftakt ist zu weiteren Projekten mit Tobias Rehberger und Karin Sander in New…
