Hanne Weskott
Interview mit M. Huber-Kuppel
Auszüge aus einem Gespräch mit Magdalena Huber-Ruppel, der neuen Direktorin der Ausstellungsleitung im Haus der Kunst
Das Haus der Kunst ist als Institution eine äußerst komplizierte Konstruktion. Im Westflügel ist die Staatsgalerie Moderner Kunst untergebracht. Der immerhin etwa 4000 qm umfassende Rest steht gegen Miete für unterschiedliche Vorhaben zur Verfügung. Neben den »Königlich Privilegierten« und dem früheren ‘Kunstsalon’, jetzt ‘Kunst 86’, darf die Ausstellungsleitung im Haus der Kunst die Räume fünfmal im Jahr mietfrei nutzen. Sie setzt sich aus drei Künstlerverbänden zusammen und muß ihre Ausstellungen selbst finanzieren. Das geschieht über Katalogverkauf und Eintrittsgelder. Für die laufenden Kosten sorgt ein Förderverein, »Die Gesellschaft der Freunde …«, der immerhin eine halbe Million jährlich aufbringt.
Nach langen Verhandlungen hat sich jetzt nach mehr als eineinhalb Jahren die Ausstellungsleitung endgültig für die in den Krisenzeiten nach Hermann Kerns Tod bewährte Managerin Magdalena Huber-Ruppel entschieden.
HW: Frau Huber-Ruppel, Sie haben keine fachspezifische Ausbildung. Auch wenn Sie sich jeweils der Hilfe eines fachkundigen Beraters versichern, bleibt da keine Lücke. Ist das für Sie nur ein Handicap oder auch eine Chance?
MHR:Ich sehe das als Chance, weil ich meine, daß es bei unserem Institut wichtig ist, daß wir die Realität nicht aus den Augen verlieren. Man kann sich hier fürchterlich leicht vergalloppieren.
HW: Sie meinen finanziell und sehen im Management ein wichtiges Regulativ. Sie wollen diesen Bereich professionell abdecken?
MHR: Uns wurde von einem Wirtschaftsforschungsinstitut eine Studie über das Haus angeboten. Wir haben auch während der Spitzweg-Ausstellung eine Besucherbefragung durchgeführt und erhielten so eine Basis für weitere…