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Ausstellungen: München · S. 338 - 339
Ausstellungen: München , 1990

Gabi Czöppan
Aus Münchner Ateliers IV

Künstlerwerkstatt Lothringer Straße 13, 26.4. – 26.5.1990

Der Ort scheint prädestiniert für diese Art der Ausstellung: Die Haidhauser Künstlerwerkstatt in der Lothringer Straße ist seit zehn Jahren ein viel beachtetes Forum für die junge, experimentelle Kunst in München. Zunächst wegen seines “anderen ästhetischen Klimas” geschätzt, bot der ehemalige Fabrikraum vielen heimischen und internationalen Künstlern eine offene Bühne. Zudem werden die oberen Räume der “Fabrik” längst als städtische Ateliers genutzt.

Was lag also näher, als die inzwischen überkommene Ästhetik der ehemaligen Industriestätte einmal für eine “Atelier-Präsentation” zu thematisieren? Mit seinem aus dem Titel der Ausstellungsreihe unmittelbar entwickelten Konzept “Aus Münchner Ateliers” stellt Helmut Friedel so nicht nur die Arbeiten von 13 Münchner Künstlern vor, er präsentiert mit Bravour auch ein neues Ausstellungsmodell, das für Räume dieser Art Schule machen könnte.

Mit bewußtem Verzicht des Anekdotischen und Illustrativen stellt Friedel die 13 Arbeitssituationen der Künstler in den Mittelpunkt der Kunstschau. Es sind keine Ateliers im eigentlichen Sinne. jedoch lassen sich Produktion und Arbeitsablauf der einzelnen Künstlertypen anhand der inszenierten Räume leicht entschlüsseln. Die Auswahl der einzelnen Künstler erfolgte programmatisch: Vom etablierten Altmeister Rupprecht Geiger bis zum talentierten Nachwuchskünstler Thomas Bechinger, vom Bildhauer (Nikolaus Gerhart, Stephan Kern, Alf Lechner) und Raumkünstler (Rotraud Fischer), Objektebauer (Uwe Oldenburg, Patricia London Ante Paris, Siegfried Kaden, Albert Hien), über Maler (Peter Vogt) und Fotokünstler (Angelika Bader & Diermar Tanterl) bis zum Kunstprofessor (Hans Baschang) sind die unterschiedlichsten Medien und Generationen vertreten.

Gemäß seinem Diktum “Kunst entsteht nur in Kontinuitäten” mischt Friedel die Altersstrukturen und wählte die…


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