Aus für »Kunst intern«
Ein Erfahrungsbericht aus der Kunst-Medien-Szene
Von Karlheinz Schmid
Damals, im Jahr 1989, begann alles vielversprechend. Lothar Weber, ein Sammler aus dem Rheinland, wollte nicht mehr ausschließlich sammeln. Dank seiner Kontakte zur Bonner Galeristen-Szene kam er auf die Idee, sich noch intensiver um Künstler und Kunst zu kümmern. Er wollte – eher gutwillig als gezielt agierend – ein Kunstmagazin herausgeben. Geld, so signalisierte er mir, dem als Berater angeheuerten Kunstjournalisten, spiele zunächst keine allzu große Rolle; es reiche – allemal für zwei Jahre. So machte ich mich ans Werk, plante, was zu planen war: Einerseits Hochglanz-Magazine wie “ART” und “PLAN”, andererseits Fach-Zeitschriften weniger populärer Prägung, nämlich (damals noch) der “Wolkenkratzer” und vor allem das “Kunstforum”. Also blieb, ganz realistisch gesehen, eine Nische, nicht mehr, nicht weniger. Zwischen den Fraktionen der Versuch, mit Themen aus den Bereichen Kunstpolitik und Kunstmarkt für ein klar begrenztes Publikum regelmäßig Information und Kommentar zu liefern. Gemeinsam mit Regina Wyrwoll, einst “ART”-Korrespondentin im Rheinland und vom November 1989 an Chefredakteurin des “Kunst intern Magazins”, entwickelten wir in schlaflosen Nächten ein Blatt, das nicht als Konkurrenz konzipiert wurde, sondern als Ergänzung zum vorliegenden Angebot im Print-Medien-Dschungel. So fiel die Entscheidung nicht schwer, auf Farbabbildungen zu verzichten. So war es naheliegend, die Themen, die andernorts marginal auftauchen, ins Zentrum zu rücken.
Unsere Beziehungen zu guten Autoren aus den Museen und Kunstvereinen, zur Kunstkritik und zur Kulturverwaltung sorgten bald dafür, daß “Kunst intern” zu den vielbeachteten Fach-Zeitschriften gehörte und häufig zitiert wurde. Zu den Autoren zählten Christoph Blase, Walter…