Aufbruchstimmung
Galería Juana Mordó
Die 1964 von Juana Mordó gegründete Galerie hat die spanische Moderne maßgeblich beeinflußt, ganz eindeutig etwa den Werdegang der Künstlergruppe “El Paso” in den sechziger Jahren. Die heute von der Deutschen Helga de Alvear geführte Galerie setzt die Tradition fort junge Künstler zu rekrutieren, eine international wirksame Vermittlungsinstanz zu sein. Das Programm der Galerie befindet sich im Umbruch, vorrangig junge Künstler und Bildhauer scheinen zur Zeit im Blickfeld zu sein.
Künstler der Galerie: J. Barjola, J. Burguillos, R. Canogar, M. Chirino, die Künstlergruppe “Equipa Crónica”, J. Girbau, A. Gornemann, J. Guerrero, C. Laffón, J.L. Hernández, D. Lechuga, J. Maldonado, J. Martinez, Millares, M. Mompó, Lucio Muñóz, J. Risueño, E. Sempere, D.Villalba.
Uta M. Reindl: Man sagt von den spanischen Künstlern, sie arbeiteten mimetisch. Ist an diesem Vorurteil etwas dran?
Helga de Alvear: Mimetisches Arbeiten ist normal. Diese Künstler bekamen lange Jahre überhaupt keine Information, weder durch Kunstbücher und -Zeitschriften noch durch Ausstellungen. Auf einmal kam diese Informationsflut, und man sollte jetzt abwarten, bis sich eine eigenständige spanische Kunst entwickelt. Viele haben erst die Wilden, dann die Transavantgarde nachgeahmt, finden aber jetzt ihren eigenen Stil.
U.M.R.: Junge Künstler, eine frisch gewonnene Offenheit – eigentlich müßte es in der Galerienlandschaft Madrid gut aussehen. Und doch werden Klagen laut.
H.d.A.: In Madrid gibt es rund 250 Einrichtungen, die sich Galerie nennen. Die meisten sind allerdings Rahmen- oder Kunstgewerbeläden. Vielleicht zehn oder maximal fünfzehn wirklich gute, internationale Galerien prägen die Szene.
Abgesehen von der Unfähigkeit vieler Spanier, mehrere Sprachen zu sprechen, von ihrer Trägheit, was das Reisen in…