Sigrid Feeser
Aufbruch – Malerei und realer Raum
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, 4.2. – 22.4.2012
Akademie der Künste Berlin, 4.5. – 29.7.2012
Museum im Kulturspeicher Würzburg, 11.8. – 23.9.2012
Kunsthalle Rostock, 14.10.2012 – 24.1.2013
Wie bei allen guten Ausstellungen steht besonders eine Arbeit aus eigenem Bestand am Anfang. Der fünffach elegant geschlitzte Lucio Fontana von 1966/67 ist ein natürlicher Augenöffner für das auf fünf Stationen verteilte Ausstellungsprojekt „Aufbruch – Malerei und realer Raum“, das letztes Jahr in reduzierter Form in der Stiftung Station Kunst in Bochum begonnen hatte und in Kaiserlautern in einer drei Museumsgeschosse großzügig in Beschlag nehmenden Version zu sehen ist. Achtzig zum Teil großformatigen Arbeiten von rund sechzig Künstlern sind zwar immer noch ziemlich viel, dennoch fragen wir uns, was dem nun wahrhaft ausufernden Thema noch Neues abzugewinnen wäre, ob die Fixierung auf Fontanas revolutionäre Durchstoßung des Bildträgers mit einem Locheisen dem weitaus komplexeren Phänomen gerecht wird und ob es wirklich sinnvoll ist, die inzwischen längst zur Banalität gewordene Fortschreibung der mit den 1960er Jahren vehement beginnenden Verletzung und Überschreitung des konventionellen Bildes bis in die Gegenwart zu verlängern. Etwas unfeiner ausgedrückt: Als Ausstellungsthema mit Neuigkeitswert ist die Sache eigentlich gegesssen. Wie immer wird das Material in mehreren (in diesem Fall vier) Kapiteln gebändigt: Expressive Transformationen (u.a. Fontana, Arnulf Rainer, Günter Fruhtrunk, Herbert Zangs, Emil Schumacher, Bram Bogart, Arman, Claude Viallat), Dynamik konstruktiver Einheiten (Francois Morellet, Manfred Mohr, Ellsworth Kelly, Leon Polk Smith, Frank Stella, Eva Hesse, Charles Hinman, Imi Knoebel, John Carter, Misch Kuball), Leere und Fülle – Verwandlungen…