Auf der Suche nach Skulptur
Magirus 117 – Kunst in der Halle Ulm, 30. März bis 19. Mai 1985
Das Ulmer Museum besitzt die typische mittelstädtische Sammlung, die schwerpunktmäßig durch die gesamte europäische Kunstgeschichte führt. Es hat sich aber auch seit vielen Jahren mit Ankäufen und Ausstellungen um die zeitgenössische Kunst bemüht. Eine kleine Tradition hierfür gibt es in Ulm ohnehin, wofür schon die Sammlung Fried und das von Fried gegründete und jahrelang von ihm auch getragene studio f bürgen. Aber allen Anstrengungen zum Trotz bleibt das Ulmer Museum kleinteilig und für größere Skulpturen ziemlich ungeeignet. Als nun Dorothée Bauerle als neue Referentin für zeitgenössische Kunst an das Museum berufen wurde, tat sich mit der Halle 117 auf dem Iveco-Magirus-Gelände unweit des Bahnhofs eine stadteigene einmalige Gelegenheit auf, wenigstens kurzfristig in neuen Dimensionen zu arbeiten. Eine konzentrierte Aktion von Kunstverein, Museum, Freunde des Museums und studio f brachte mit Hilfe der Stadt und einigen privaten Geldgebern die nötigen Mittel für eine großangelegte Skulpturenschau zusammen. Konzeption und Organisation lagen in Händen von Dorothée Bauerle. Ihre Grundidee galt von Anfang an einer Konfrontation neuer Bildhauerarbeiten mit einigen der ‘poetischen Aufklärung’ der 70er Jahre und der ‘arte cifra’. In der im schwäbischen Laupheim beheimateten Sammlung FER fand sie einen vorzüglichen Fundus, aus dem sie einige Arbeiten leihweise auswählen konnte. Sie entschied sich für Bruce Naumans ‘Wall with two fans’ von 1970, Mario Merz’ ‘Vento preistorico dalle montagne gelate I’ von 1976, Luciano Fabros ‘Italia a Pennello’ von 1982, Giuseppe Penones ‘Torace’ von 1973 und Ernesto…