Walter Vitt
Auf der Suche nach der Biographie des Kölner Dadaisten Johannes Theodor Baargeld
Die Wiederbegegnung mit dem Dadaismus vollzieht sich gegenwärtig auf breitgefächertem Terrain: in Ausstellungen – wie zum Beispiel vergangenes Jahr in Berlins ‘Tendenzen der zwanziger Jahre’; aber auch in der Literatur -Johannes Baader, der ‘Oberdada’, wurde wiederentdeckt, Walter Serners Bücher erleben Neuauflagen, der französische Dada-Vorläufer Raymond Roussel ist uns von Hanns Grössel wieder ins Bewußtsein geholt worden. Zu den interessanten Dada-Neuerscheinungen gehört auch Walter Vitts Buch ‘Auf der Suche nach der Biographie des Kölner Dadaistenjohannes Theodor Baargeld’, das der Starnberger Keller Verlag verlegte und das neben dem Text von Vitt alle auffindbaren Collagen, Zeichnungen, Gedichte, politischen Texte und Pamphlete des Mannes enthält, der unter dem Pseudonym Baargeld 1919 zusammen mit Max Ernst und Hans Arp in Köln die Dada-Gruppe ‘Weststupidien’ gründete. Das Buch bringt ferner einen Reprint der von Baargeld finanzierten Wochenschrift ‘Der Ventilator’, mit dem die Kölner Künstler 1919 den Bürgermief durcheinanderwirbeln wollten, der aber bald verboten wurde. – Der im folgenden abgedruckte Text ist eine vom Autor wesentlich gekürzte Fassung seiner Arbeit über Baargeld.
Mit dem Dadaismus verbindet die Kunstgeschichte viele Namen, einige dieser Künstler treten klar und deutlich hervor, haben sich in unser Bewußtsein auch durch ihr späteres, nicht immer dadaistisch gebliebenes Werk eingenistet: Marcel Duchamp zum Beispiel und Kurt Schwitters, Hans Arp und Max Ernst oder der aus Rumänien stammende Dada-Papst Tristan Tzara; – andere huschten wie Blitzlichter über die Szenerie der zehner und zwanziger Jahre, man weiß um ihre Namen, kennt die eine oder…