HANS-DIETER FRONZ
Atta Kwami
Bilder und Installation
Kunsthalle Basel, 26.8. – 7.10.2001
Der ghanaische Maler Atta Kwami ist einer dieser modernen Kunstnomaden, die das Zeitalter der zivilen Luftfahrt hervorgebracht hat. Der 1956 als Sohn einer Künstlerin Geborene hat seinen Wohnsitz in Kumasi, der zweitgrößten Stadt Ghanas, wo er am College of Art studierte und seit 1986 arbeitet. Aber oft ist Kwami auch unterwegs: In Metropolen wie London und New York, in Nairobi und anderen afrikanischen Städten fühlt er sich nicht weniger zu Hause als in Kumasi.
Man würde Kwamis Malerei nur zum Teil gerecht, heftete man ihr das Etikett Farbfeldmalerei an. Manche der Bilder meist kleineren Formats, die in einer Ausstellung der Kunsthalle Basel zu sehen waren, lassen sich gewiss bequem in die entsprechende Schublade legen; “Seagram” (2000) etwa, ein mittelgroßes Hochformat mit Farbrechtecken, die den Pinselstrich mal gleichförmig kaschieren, mal ostentativ zur Schau stellen (vielleicht ist das Bild eine Hommage an Mark Rothko, dessen “Seagram Murals” aus den fünfziger Jahren ja zu den herausragenden Schöpfungen der Kunstrichtung zählen); auch “Rhino” (1999), ein farbenfrohes Triptychon mit dominierendem Gelb und Blau. Bei anderen Tafeln aber klemmt die Schublade, will einfach nicht mehr zugehen. “Snale Pace” oder “Prelude to Mountains” etwa zeigen Felder leuchtender Farbigkeit, auf die sich indes netz- oder wellenartige schwarze Linienstrukturen legen.
Schon die Titel deuten es an: Kwamis Malerei, die mitunter den Schritt von der Fläche in den Raum wagt und dann zur vielgliedrigen Mal-Plastik oder zur Installation wird, verliert sich nicht trunken an die bloße Farbemotion, sondern hält Tuchfühlung mit der…